Der Äther

Bei dem nun folgenden Text handelt es sich um einen Auszug aus dem Manuali Planear, dem legendären ‚Buch der Pforten’ aus der Feder des Terkis-Priesters und Ebenenwanderers Junus Clarmont.

Inhalt

  • Einleitung
  • Eigenschaften des Äthers
  • Tore zum Äther
  • Die Bewohner des Äthers
  • Bedingungen im Äther
  • Erwähnenswerte Orte im Äther

Einleitung
„Als ich mich von dem Schwindel des Zaubers erholte und mich umschaute, war mir seltsam zu Mute. Der Platz an dem ich eben noch stand wirkte merkwürdig unwirklich.
Alles schien verzerrt, als hätte sich ein dünner Nebel auf meinen Blick gelegt.
Die Leute, in deren Mitte ich eben noch stand schienen mich nicht zu sehen.
Obwohl ich sah, dass sie sprachen, konnte ich keinen Laut vernehmen und einige gingen geradewegs durch mich hindurch, als wäre ich überhaupt nicht vorhanden.
Mein Körper fühlte sich seltsam an, taub und gefühllos und ich musste an mir hinunter schauen um mich zu versichern, dass er überhaupt noch vorhanden war.
War ich tot? War dies das Ende? Das Jenseits?“

- Karoll Banfester, Schüler des Magiers Vermont Orl aus Inspirandor über seine erste Reise in den Äther

„Eine Ebene der Einsamkeit.
Ein Reich neben der Wirklichkeit.
Ein Ort der Geister und Ungeheuer.
Es befindet sich direkt neben Dir, Ahnungsloser, und Du kannst es nicht sehen…
Der Äther ist eine neblige, undurchsichtige Region, die mit der Materiellen Ebene koexistiert.
Es ist wie eine vierte Dimension, die vor den Bewohnern der Materiellen Ebene verborgen ist.
Reisende beschreiben den Äther als eine Welt wallender Nebel und farbiger Schleier, die durch die Weiten ziehen.
Man kann die Materielle Ebene vom Äther aus sehen, doch alles wirkt undeutlich und verzerrt.
Farben scheinen blass und ineinander zu verlaufen und alles wirkt, als würde man es durch eine grünliche Linse betrachten.
Alle Elemente der Materiellen Ebene sind zu erkennen, doch nichts davon ist im Äther von Substanz.
Man kann durch Wände gehen, als wären sie nicht vorhanden und Flüsse trockenen Fußes durchqueren.
Und am Unheimlichsten erscheint mir stets die nagende Stille, die Abwesenheit jeglicher Laute.
Man kann sich inmitten eines belebten Marktplatzes befinden und hört keinen Laut.
Auch Geruch und andere Sinneswahrnehmungen der Materiellen Ebene sind hier nicht vorhanden.
Während in der Wirklichkeit ein Sturm tobt, rührt sich im Äther kein Lüftchen und der fallende Regen ist nicht zu spüren.
Wenn ich die Materielle Ebene vom Äther aus betrachtete, fühlte ich mich stets wie ein Ausgestoßener, wie ein hilfloser Beobachter der neben dem Geschehen steht.
Das Gefühl, sich im Äther zu befinden ist merkwürdig und nicht sonderlich angenehm.
Es ist, als würde ein dicker, warmer Nebel einen umhüllen und die Sinne betäuben.
Man kann im Äther nicht weit sehen, in der Ferne scheint alles zu verschwimmen und selbst die eigene Stimme und andere Geräusche sind gedämpft.
Geruch, Geschmack und andere Eindrücke erscheinen nur als ein Hauch ihrer gewöhnlichen Intensität.
Selbst die Empfindung von Schmerz existiert hier nur als dumpfes, unterschwelliges Gefühl.
Bewegungen scheinen schwerfällig, obwohl man hier keinerlei Gewicht verspürt.
Nichts, was man nicht selbst mitgebracht hat, hat irgendeine Substanz und die einzigen Merkmale sind ein immaterielles Echo der Wirklichkeit.
Es existiert nur sehr, sehr wenig Materie im Äther und all’ diese Elemente sind nicht natürlich.
Energiewände beispielsweise sind auch im Äther unüberwindbare Hindernisse.
Manche Zauberkundige befördern ganze Räume ihrer Bleibe in den Äther und diese Dinge haben dort Substanz.
Ich erinnere mich, einmal über eine Ebene voller versteinerter Gnome gewandert zu sein, die versucht haben, sich durch den Äther einer Medusa zu nähern.
Diese bedauernswerten Kreaturen haben eine der heimtückischen Eigenschaften des Äthers auf verheerende Weise gelernt…
Doch auch wenn es einsam scheint, ist man hier keineswegs allein, denn dies ist die Welt der Geister und körperloser Wesenheiten, die jedem Eindringling mit Misstrauen, Zorn und wütendem Neid begegnen.
Neben körperlosen Untoten schweben ätherische Schlicke lautlos durch den Äther, um alles Materielle unaufhaltsam zu verschlingen.
Ätheraken, grausame spinnenartige und teuflisch intelligente Wesen spinnen unsichtbare Netze und lauern im Äther auf ahnungslose Reisende.
Es heißt, der Äther wäre die Pforte zum Jenseits und einer sterbenden Seele würde sich der Tiefe Äther öffnen, der ins Jenseits führt.
Ich hatte bei meinen Reisen durch den Äther immer den Eindruck, mich an einem Ort zu befinden, an den ich nicht gehöre und jedes Mal, wenn die Umstände ein Durchqueren dieser Ebene erfordern, hoffe ich auf eine schnelle Rückkehr….“


Eigenschaften des Äthers
Keine Gravitation
Normaler Zeitverlauf
Normale Magie
Sämtliche Zauber funktionieren im Äther normal, doch sie beeinflussen nicht die Materielle Ebene. Ein Feuerball beispielsweise wirkt normal auf alle Kreaturen die sich ebenfalls innerhalb des Radius im Äther befinden, doch Kreaturen, die sich am selben Ort in der Materiellen Ebene befinden, bemerken davon überhaupt nichts. Ein Ahnungsloser auf der Materiellen Ebene könnte durch eine gewaltige Schlacht spazieren, die im Äther tobt, und würde nichts spüren, außer das Aufrichten seiner Nackenhaare.
Die einzige Ausnahme sind Zauber des Energie-Typs (wie z.B. Magisches Geschoss) und Bannzauber, die ausdrücklich auf ätherische Wesen wirken.
Ein Magieanwender, der die Fähigkeit besitzt, ätherische Kreaturen zu sehen (z.B. durch den Zauber Wahrer Blick) könnte eine ätherische Kreatur mit einem Energie-Zauber angreifen.
Anders herum ist dies jedoch nicht möglich.
Kein magischer Effekt kann vom Äther aus die Materielle Ebene erreichen.
Blickangriffe wie der versteinernde Blick einer Medusa wirken auf Kreaturen im Äther, selbst wenn der Angreifer sich der Anwesenheit dieser Kreaturen überhaupt nicht bewusst ist.


Tore zum Äther
„Der gängigste Weg, den Äther zu erreichen, ist das Nutzen von Zaubern wie Ätherischer Ausflug.
Ein großer Vorteil dieses Zaubers ist die Tatsache, dass man diesen bei drohender Gefahr jederzeit beenden kann um augenblicklich auf die Materielle Ebene zurückzukehren.
Es existieren allerdings auch Portale in den Äther, wobei temporäre Portale in dieser Hinsicht wesentlich häufiger sind.
Ich weiß nur von wenigen Zauberkundigen, die sich die Mühe gemacht haben, ein dauerhaftes Tor zum Äther zu errichten, denn der Aufwand rechtfertigt den Nutzen kaum.
Da der Äther nur mit der Materiellen Ebene koexistiert, existieren kaum natürliche Übergänge zu anderen Dimensionen, höchstens zur Astralen Ebene.
Jede Kreatur, die den Äther betritt, wird ätherisch.
Betritt man den Äther allerdings durch ein Portal, kann man nicht wie durch das Aufheben eines Zaubers auf die Materielle Ebene zurückkehren.
Man muss ein aktives Portal finden oder strandet in den nebligen Weiten dieser Ebene.“


Die Bewohner des Äthers
„Der unterdrückte Schrei meines Gefährten Jaron ließ mich herumwirbeln. Er baumelte zappelnd in der Luft und bewegte sich langsam aufwärts. Seine Arme schienen an seinen Leib gepresst, so als wäre er durch ein unsichtbares Seil gefesselt. Elenor schrie plötzlich auf und zeigte in den wallenden Nebel über uns, aus dem eine schreckliche Kreatur hinab schwebte.
Es war groß wie ein Drache und wirkte wie eine schreckliche Kreuzung aus Spinne, Krake und Skorpion.
Die acht Beine des Wesens zogen Jaron unaufhaltsam an einem unsichtbaren Faden in die Höhe, wo schleimige, dornbesetzte Tentakel einen gewaltigen, zahnbesetzten Schlund säumten, aus dem gelblicher Schleim triefte.
Das Wesen machte krächzende, rasselnde Geräusche, die mich an das asthmatische Husten meines verblichenen Vaters erinnerten, und vollführte mit seinen Fangarmen absurde Gesten.
Der spinnenartige Leib, der von einem milchigen, höckerigen Panzer bedeckt war, lief in einen fetten, zuckenden Schwanz zu, an dessen Ende sich eine weiße Scherenklaue befand, die sich unaufhaltsam auf Jarons gefesselten Leib zu bewegte.“

- Ginjor Zuun, Nepharim-Ebenenwanderer aus Magmanyr über den Angriff eines Ätheraken

Geister
„Im Äther lauert so mancher Schrecken, der einen Ebenenwanderer zur Vorsicht verleiten sollte.
Die häufigsten Begegnungen wird man dort zweifellos mit Geistern haben, denn der Äther ist ihr Reich.
Diese Geister sind in ihrem Wesen so unterschiedlich, wie die Bewohner der Materiellen Ebene und obwohl bei weitem nicht alle von ihnen Ebenenreisenden feindlich gesonnen sind, sollte man bei einer Begegnung Vorsicht walten lassen.
Die Geister des Äthers sind allesamt die Seelen verstorbener, die aus mannigfaltigen Gründen den Weg ins Jenseits nicht finden können und nun in dieser Zwischenwelt gefangen sind.
Manche sind die Geister von Selbstmördern, denen ihre Schutzgottheiten die ewige Ruhe versagen und andere sind durch Gewalt, Mord und andere unnatürliche Ursachen ums Leben gekommen und hängen an ihrem sterblichen Leben oder können ihren Tod nicht existieren.
Viele hegen Hass gegen jene, die für ihren Tod verantwortlich sind und beobachten ihre Feinde aus dem Äther heraus um auf eine Gelegenheit zur Rache zu warten.
Manche sind verwirrte, traurige Seelen, die sich im Äther nicht zurecht finden oder sich ihres Todes nicht bewusst sind und nun durch die Nebel irren.
Ich habe es immer vermieden, mich auf Gespräche mit diesen Verdammten einzulassen, denn viele sind in Folge ihres Schicksals dem Wahnsinn verfallen.
Manche bieten sich als Führer an, um einen dann in grausige Fallen wie beispielsweise dem Netz eines Ätheraken zu führen.
Viele scheinen Gefallen daran zu finden, Lebende leiden zu sehen.
Etliche Geister greifen einen sofort an, mit einem Hass, der von Neid und der Trauer über ihr eigenes Schicksal genährt ist.
Diese Angriffe sind gefährlich, denn Geister im Äther sind deutlich mächtiger als solche, die sich auf der Materiellen Ebene manifestieren.
Allerdings sind sie im Äther mit gewöhnlichen Waffen zu verletzen, was die Wahrscheinlichkeit, eine solche Begegnung zu überleben, deutlich erhöht.
Ein erschlagener Geist im Äther löst sich auf, um sich nur wenige Stunden später erneut zu manifestieren.
Man sollte sich also möglichst vom Ort solcher Kämpfe zügig entfernen, um nicht erneut gegen die Kreatur antreten zu müssen.
Viele Geister folgen lebenden Ebenenreisenden unbemerkt, um Portale zu finden, die ihnen Zugang zur Materiellen Ebene gewähren.
Manche dieser Geister bieten Reisenden auch Gefallen an, wenn man sie im Gegenzug zu einem Portal führt.
Ein Großteil der Geister ist allerdings an bestimmte Orte auf der Materiellen Ebene gebunden und kann sich nur dort manifestieren.
Portale zu anderen Ebenen oder anderen Regionen auf der Materiellen Ebene können sie nicht durchqueren.
Im Äther können sie sich frei bewegen, auch wenn sie regelmäßig zum selben Ort zurückkehren.“

Ätherische Schlicke
„Ätherische Schlicke sind unheimliche, transparente Gallerten, die sich häufig in dichten Nebelbänken verstecken und dort auf Nahrung lauern.
Diese Kreaturen verfügen allerhöchstens über tierhafte Intelligenz, so dass sie Reisenden keine bedrohlichen Fallen stellen können.
Ätherschlicke sind allerdings relativ häufig, so dass man, bei einem langen Aufenthalt im Äther, unweigerlich einer solchen Kreatur begegnen wird.
Die Tatsache, dass sie nahezu durchsichtig sind und sich absolut lautlos bewegen macht sie allerdings gerade für rastende Ebenenwanderer zu einer großen Gefahr.
Sie zersetzen Materie aller Art und hinterlassen grausige Wunden am Leib lebender Wesen.
Wenn sie sich an einer Kreatur festgesetzt haben, kann man sie nur schwerlich wieder entfernen.
Allerdings sind sie recht langsam und sehr empfindlich gegen Feuer und Kälte.
Wie nahezu alle Gallerten kann man sie mit Klingenwaffen verletzen, doch wenn man eines der Wesen durchtrennt, sieht man sich anschließend zwei dieser Kreaturen gegenüber.
Im Durchschnitt sind Ätherische Schlicke etwa so groß wie ein gewöhnlicher Rundschild, allerdings wachsen sie durch das Zersetzen von Materie.
Mir haben Ebenenwanderer schon von Ätherschlicken berichtet, die um ein vielfaches größer waren, als gewöhnliche Exemplare.“

Ätheraken
„Die bedrohlichsten Bewohner des Äthers sind jedoch zweifellos die gefürchteten Ätheraken; riesige spinnenartige Wesen, die lautlos in Nebelbänken und bevorzugt in der Luft schwebend auf Opfer warten.
Auch wenn Ätheraken wie riesige hirnlose Bestien wirken, verfügen sie doch über eine erschreckende Intelligenz.
Sie sprechen eine merkwürdige, krächzende Sprache, die entfernt an die dämonischen Dialekte aus dem Abgrund erinnern und verfügen über unheimliche psionische Fähigkeiten.
Häufig locken sie Reisende mit ihren Psi-Kräften in teuflische Fallen.
Ätheraken legen unsichtbare, seilartige Netze aus, die sich unlöslich festheften, sobald sie Materie berühren.
Eine der schrecklichsten Eigenschaften dieser Netze ist ihre Fähigkeit, ätherische Gestalten an die Ebene zu binden.
Möchte ein Ebenenwanderer, der mit Hilfe eines Zaubers im Äther unterwegs ist und sich im Netz eines Ätheraken verfängt, diesen einfach beenden und so der Gefahr entkommen, wird er keinen Erfolg haben.
Der Zauber endet zwar, aber der Gefangene bleibt hilflos im Äther zurück.
Die Dravoten des Abgrundes nutzen die Netze der Ätheraken um Gyrrlyaes herzustellen, ein Gift, dass das Opfer daran hindert, Ebenenwechsel jedweder Art zu vollziehen.
Ätheraken sind Einzelgänger.
Besonders heimtückisch ist ihre Taktik, sich in den ätherischen Bereichen der Behausungen von Magiern und anderen Zauberkundigen zu verstecken und auf den Moment zu warten, in dem sich das Opfer ätherisch macht.
Sie legen regelmäßig Eier in die gefesselten Leiber lebender Beute, aus der sich dann nach wenigen Tagen ein neugeborener Ätherak schält.
Auch wenn Ätheraken in erster Linie jagen, um ihren gewaltigen Appetit zu stillen, haben viele von ihnen höhere Ziele.
Sie lieben es, über (in ihren Augen) niedere Kreaturen zu herrschen und einige von diesen Wesen leben auf anderen Ebenen (häufig der Elementarebene der Erde), wo sie mit Hilfe ihrer Psionik ganze Siedlungen versklaven.
Ätheraken, die sich auf der Materiellen Ebene aufhalten, können sich bei Gefahr jederzeit in den Äther zurückversetzen, allerdings müssen sie dann für ihre Rückkehr ein aktives Portal finden.
Diese Wesen besitzen außerdem die Gabe, für kurze Zeit ein Energieschild um sich zu errichten, dass sie vor einer Vielzahl von Angriffen und vor allem den Auswirkungen des gefürchteten Äther-Zyklons schützen kann.
Allerdings können sie selbst diesen Kokon nicht durchdringen, so dass sie diese Eigenschaft nur in äußerster Verzweiflung anwenden.
Besonders gierig sind Ätheraken nach Gegenständen, die ihnen das Verlassen des Äthers ermöglichen.
Gerade astrale Sextanten und magische Gegenstände, die Ebenenwechsel oder das Öffnen eines Tores ermöglichen, erregen ihre Aufmerksamkeit.“

Andere Begegnungen
„Neben diesen Schrecken kann man im Äther eine Vielzahl anderer Wesen treffen, von denen die meisten dort allerdings nicht heimisch sind.
Die unheimlichen Phasenspinnen wechseln zwischen dem Äther und der Materiellen Ebene hin und her und sind deshalb auf beiden Ebenen gleichermaßen anzutreffen.
Diese halb-intelligenten arachniden Bestien können durch reine Willenskraft den Äther betreten oder verlassen und sind berüchtigt für ihre heimtückischen Angriffe.
Wie andere Besucher des Äthers auch können sie von dort die Materielle Ebene sehen, doch es scheint ihnen auch möglich zu sein, von der Materiellen Ebene aus Beute im Äther zu entdecken.
Nicht anders kann man es sich erklären, dass diese Jäger unmittelbar neben ihrem überraschten Opfer auftauchen, es packen und die Ebene augenblicklich wieder verlassen, um es genüsslich und in der Ruhe der koexistenten Ebene zu verschlingen.
Phasenspinnen wurden von Ebenenwanderern schon häufig als unterworfenes Gefolge mächtiger Ätheraken angetroffen und mich überkommt beim Gedanken an eine mögliche Allianz dieser bedrohlichen Kreaturen stets das Grauen.
Andere intelligente Besucher des Äthers sind beispielsweise Yugolothen, die auf der Jagd nach Ätheraken sind.
Solchen Kreaturen, die die gefürchteten Jäger des Äthers selbst zu Gejagten machen, sollte ein Ebenenwanderer möglichst aus dem Weg gehen.
Auch Dämonen und Teufel nutzen temporäre Portale zwischen Äther und ihren Heimatebenen gern um von dort aus mit Zaubern oder magischen Gegenständen auf die Materielle Ebene gelangen zu können.

Am häufigsten begegnet man im Äther jedoch Ebenenwanderern von der Materiellen Ebene und ich habe über die Jahre gelernt, solchen Reisenden mit einem gesunden Misstrauen zu begegnen, denn die Gründe, die solche Personen eine Reise in den Äther unternehmen lassen, sind nicht selten hinterhältiger Natur.
Natürlich könnten Abenteurer derartiges auch über mich denken, denn ich bin schon unzählige Male durch den Äther gereist und bin nur allzu oft Reisenden begegnet, die bei meinem Anblick zu den Waffen griffen.
Wie sollte ich es ihnen verübeln?
Eine anständige Portion Misstrauen hat, besonders auf zwielichtigen Ebenen wie dem Äther, schon so manchem Ebenenwanderer das Leben gerettet.“


Bedingungen im Äther
„Voran! Auf in die wogenlose See!“
- ein enthusiastischer Ebenenwanderer vor dem Betreten des Äthers

„Der Äther ist eine Ebene des Zwielichts.
Alles ist von einem sanften grünen Schimmer erfüllt, der zwar hell genug ist, dass Reisende keine Lichtquellen mit sich tragen müssen, aber die Ebene dennoch zu einem düsteren Ort macht.
Es gibt keine natürlichen Lichtquellen im Äther und auch die Tageszeiten der Materiellen Ebene haben keinen Einfluss auf die Ebene.
Man kann vom Äther aus noch nicht mal erkennen, ob es auf der Materiellen Ebene Tag oder Nacht ist, denn die Sicht dorthin ist immer gleich.
Selbst wenn man materielle Regionen betrachtet, die dort in völliger Finsternis liegen, hat man keinerlei Schwierigkeiten, etwas zu erkennen.
Das Wetter auf der Materiellen Ebene hat keinerlei Einfluss auf den Äther und nur extreme Wetterbedingungen wie Sturm oder dichtes Schneetreiben können von dort aus überhaupt bemerkt werden.
Der Äther ist überwiegend angenehm warm, obwohl es kühle Nebelbänke gibt, deren Durchqueren einem einen Schauer über den Rücken laufen lässt.
Ich habe bemerkt, dass es vor allem in Regionen, in denen viele Geister anwesend sind, unangenehm kalt sein kann.
Ein Ebenenwanderer sollte bei einem plötzlichen Sinken der Temperatur also vorsichtig sein.
Obwohl die Nebel und Schleier beständig in Bewegung sind, existieren keinerlei Luftbewegungen in den Weiten des Äthers.
Die Nebel wallen wie Wogen, die von unsichtbaren Gezeiten beflügelt werden.
Wenn allerdings tatsächlich Wind aufkommt, sollte man sich in Acht nehmen, denn dies ist das unfehlbare Vorzeichen eines Äther-Zyklons.
Wenn man die Möglichkeit dazu hat, sollte man den Äther in einem solchen Moment augenblicklich verlassen, denn nach dem Aufkommen der Winde dauert es nur wenige Minuten, bis der Zyklon mit voller Kraft losbricht.
Ein Äther-Zyklon hat keinen Einfluss auf Bewohner der Materiellen Ebene mit Ausnahme eines kalten Schauers, der einem über den Rücken läuft und plötzlichem merkwürdigen Verhalten von Tieren.
Im Äther ist ein solcher Zyklon allerdings ein unglaublich starker, tobender Wind, der alles in seinem Weg mit sich reißt.
Alles.
Jedes bewegliche Objekt und selbst lebendige Kreaturen von der Größe eines Ätheraken werden von einem Äther-Zyklon mühelos davon gewirbelt.
Hilflos und ungebremst wird man über die Ebene geschleudert, wo nur wenig existiert, was diesen Flug bremsen könnte.
Man sollte sich jedoch glücklich schätzen, wenn man in den Klauen des Zyklons nicht auf eines der wenigen soliden Objekte des Äthers trifft, denn das bedeutet sehr wahrscheinlich den sicheren Tod.
Das ohrenbetäubende Heulen des Zyklons kann einem das Gehör rauben und die Kraft dieses ätherischen Sturmes kann zu grauenvollen Verletzungen führen.
Der bedrohlichste Effekt für eine Gruppe von Reisenden ist die Gefahr, sich im Wirbel des Zyklons zu verlieren und sich nach seinem Ende allein und etliche Kilometer von seinen Gefährten entfernt wieder zu finden.
Ein Äther-Zyklon währt meist nur Minuten, doch ich selbst habe mich schon in einem wieder gefunden, der fast eine Stunde andauerte.
Wetter-Zauber aller Art haben keinerlei Einfluss auf dieses Phänomen und höchstens mit Energiezaubern wie ‚Gesegnete Zuflucht’ kann man den Auswirkungen des Äther-Zyklons auf der Ebene entgehen.
Natürliche Bewohner des Äthers, wie Geister oder auch ätherische Schlicke und Gallerten, werden zwar vom Sog eines Äther-Zyklons erfasst, erleiden allerdings keinen Schaden.
Ich habe schon Geister gesehen, die auf Äther-Zyklonen „reiten“ und diese als willkommenes Transportmittel zu anderen Regionen der Ebene nutzen.
Ebenenwanderer ist ein solches Vorgehen allerdings ganz und gar nicht zu empfehlen…

Regel-Information: Äther-ZyklonCharaktere, die sich in einem Äther-Zyklon befinden müssen W% würfeln um zu ermitteln, welche Auswirkungen das Phänomen auf sie hat:
01-30: Der Charakter erleidet 1W10 Schaden (RW auf Zähigkeit, SG 20, kein Schaden) und muss erneut auf die Tabelle würfeln.
31-60: Der Charakter bewegt sich 1W10 Kilometer in eine zufällige Richtung und entkommt dem Zyklon.
61-80: Der Charakter bewegt sich 2W20 Kilometer in eine zufällige Richtung und entkommt dem Zyklon.
81-90: Der Charakter bewegt sich 2W20 Kilometer in eine zufällige Richtung, erleidet 3W10 Schaden (RW auf Zähigkeit, SG 20, kein Schaden) und entkommt dem Zyklon.
91-94: Der Charakter bewegt sich 4W20 Kilometer in eine zufällige Richtung, erleidet 3W20 Schaden (RW auf Zähigkeit, SG 20, kein Schaden) und entkommt dem Zyklon.
95-97: Der Charakter erleidet 2W10 Schaden (RW auf Zähigkeit, SG 20, kein Schaden) und wird in den Tiefen Äther geschleudert.
98-100: Der Charakter wird durch ein temporäres Portal geworfen und gelangt auf eine andere Ebene. Der SL würfelt auf die Tabelle ‚Zufällige Ebenen’ um zu ermitteln, zu welcher Ebene das Portal führt.
Unabhängig vom Wurf auf die Tabelle gilt ein Charakter nach Verlassen des Äther-Zyklons 2W6 Runden als benommen und verliert, auf Grund des ohrenbetäubenden Heulens des Zyklons, für 1W6 Stunden das Gehör.

Ein Reisender, der den Äther betritt, wird augenblicklich mitsamt der Dinge, die er bei sich trägt ätherisch.
Das Zwielicht der Ebene lässt einen grünlich erscheinen und die eigenen Formen scheinen verzerrt und zu verschwimmen.
Dies ist eines der markantesten Merkmale des Äthers und selbst Magie kann dies nicht verhindern.
Doch warum sollte man sich dagegen sträuben, denn dieses Phänomen hat keinerlei Einfluss auf den Körper selbst.
Eines der beeindruckensten Phänomene des Äthers ist sicherlich die Möglichkeit, auf die Ebene zu schauen, mit der er koexistiert.
Obwohl alle Bestandteile dieser Ebene für Reisende bis auf die Möglichkeit der Orientierung, keine physische Relevanz haben, kann man sie nicht durchschauen.
Man kann zwar mühelos Wände und ganze Gebirgszüge durchqueren, doch hindurchschauen kann man durch diese nicht, auch wenn es oftmals nur einen Schritt benötigt, um zu sehen, was sich auf der anderen Seite befindet.
Man kann sich also auch im Äther hinter Türen und den Ecken von Gebäuden verstecken, doch einen physischen Schutz gewähren diese nicht.
Es heißt, dass Vermischen von Gorgonenblut mit dem Mörtel eines Gebäudes verhindere das Eindringen von ätherischen Kreaturen durch dessen Mauern und ich habe schon mehrfach davon gehört, dass diese Sicherheitsmaßnahme tatsächlich funktioniert.
Man sagt Gold oder Blei hätten einen ähnlichen Effekt auf die Wände eines Hauses, einer Höhle oder Ähnlichem.
Zwar kann man die materielle Ebene verzerrt erkennen, doch die Sichtverhältnisse im Äther selbst sind schlecht.
Der wallende Nebel der Ebene, der immer und überall vorzufinden ist, reduziert die Sicht auf wenige Meter.
Selbst bei besten Bedingungen kann man meist nicht weiter als zehn Meter sehen, was das Anwenden von Flächenzaubern sehr gefährlich macht.
Selbst Fähigkeiten wie Dunkelsicht können den Nebel nicht durchdringen, doch Kreaturen, die über Blindsicht verfügen, können die Auswirkungen der Schleier ignorieren.
Durch die Tatsache, dass auch der Schall im Äther deutlich gedämpft ist, versuchen Angreifer, die mit der Ebene vertraut sind, Gruppen von Gegnern von einander zu trennen um ein leichtes Spiel mit diesen zu haben.
Auch vor Angriffen von oben oder unten ist man im Äther nicht gefeit, denn die Ebene verfügt über keine Gravitation.
Im Gegensatz zu anderen schwerelosen Ebenen verhält sich die Abwesenheit von Gravitation im Äther allerdings anders.
Auf den ersten Blick wirken die physikalischen Bedingungen des Äthers auf einen Bewohner der Materiellen Ebene beruhigend vertraut.
Unbewusst übernehmen Reisende das Gravitationsempfinden der Materiellen Ebene, selbst wenn sie von anderen Ebenen kommen, doch man muss sich nur konzentrieren, um diesem zu entkommen.
Selbst Gegenstände verharren an genau dem Ort, an dem sie sich im Äther materialisieren und ändern ihre Position nicht.
Allerdings sinken sie zu Boden, wenn sie oberhalb der Oberfläche in den Äther eintreten.
Es ist, als würde die Abwesenheit von Gravitation nur lebende Materie beeinflussen, denn es ist im Äther genauso schwer, einen massiven Felsbrocken zu bewegen, wie auf der Materiellen Ebene.
Ein Ebenenwanderer kann sich allerdings genauso durch den Boden des Äthers bewegen, wie durch alle anderen quasi-materiellen Elemente, denn auch dieser ist lediglich ein Echo seines Gegenstückes auf der Materiellen Ebene.
Mittels Konzentration kann man sich in die Luft erheben oder sich einfach durch den Boden sinken lassen, um beispielsweise tiefer liegende Stockwerke eines Gebäudes oder unterirdische Gebiete zu erreichen.
Ein Ebenenwanderer könnte also die Stufen eines Turmes hinaufeilen und sich anschließend einfach durch alle Stockwerke hindurch wieder auf den Boden, oder noch tiefer, sinken lassen.
Einem Reisenden sind mit solchen Bedingungen also kaum Grenzen der Fortbewegung gesetzt und theoretisch könnte man sich durch den Äther bis zum Mittelpunkt der Welt oder zu den Monden der Materiellen Ebene begeben, denn selbst Regionen der „realen Welt“, die nie ein Sterblicher mit eigenen Augen sah, sind mit dem Äther koexistent.
Vielleicht wird unter den Ebenenwanderern kommender Generationen einer sein, der wahnwitzig genug ist, eine solche Reise zu unternehmen.
Das Gefühl, im Äther langsamer und schwerfälliger zu sein, hat bei dieser konzentrierten Form der Bewegung sogar einen realen Hintergrund, denn man bewegt sich dabei nur mit einem Bruchteil der tatsächlichen Geschwindigkeit, die man auf der Materiellen Ebene erreichen könnte.
Allerdings ist Vorsicht geboten, denn wenn man beispielsweise vom eben erwähnten Turm gestoßen wird und sich nicht augenblicklich auf diese Eigenschaft des Äthers konzentriert, stürzt man eben so, wie auf der Materiellen Ebene und muss alle Folgen eines solchen Sturzes erleiden.
Auch wenn man dieses Phänomen mit den Erkenntnissen zeitgemäßer Wissenschaften nicht erklären kann, sollte man nicht den Fehler machen, es anzuzweifeln.
Die Erkenntnisse von denen ich sprach, sind auf den phantastischen Ebenen nichts als Fesseln, denen man sich umgehend entledigen sollte.

Auch wenn man beim Betreten des Äthers augenblicklich ätherisch wird, erlöst einen dies nicht von gewöhnlichen Bedürfnissen wie Hunger und Durst.
Die Ernährung im Äther ist allerdings ein Problem, denn dort wächst absolut nichts.
Und auch wenn die Lebensmittel und Köstlichkeiten der materiellen Welt nur einen Griff entfernt scheinen, sind sie für einen Ebenenwanderer unerreichbar.
Es mag durchaus sein, dass auf der Materiellen Ebene ein großes Fest, mit allen erdenklichen Speisen gefeiert wird, während an der selben Stelle im Äther ein verzweifelter Reisender verhungert.
Proviant ist also eines der wichtigsten Ausrüstungsstücke für Äther-Reisende, denn die einheimischen Kreaturen der Ebene eignen sich nicht als Nahrung.
Hat man Brennholz und andere Notwendigkeiten bei sich, könnte man Nahrung im Äther zubereiten, auch wenn sie einem kaum schmecken wird.
Geschmack ist im Äther nur als Hauch wahrnehmbar und selbst das Empfinden der Konsistenz einer Speise scheint nur gedämpft.
Essen ist im Äther eine langweilige, lustlose Tätigkeit.
Viele Ebenenwanderer bringen sich Teufelswurz, Goryenne und andere vernichtende Gewürze des Brennenden Abgrunds mit, um ihre Speisen damit zu verfeinern.
Während diese Gewürze auf nahezu allen anderen Ebenen wegen ihrer lebensbedrohlichen Schärfe und Würze gefürchtet und oftmals verboten sind, verleihen sie Essen im Äther genau die richtige Menge Geschmack.
Die Kehrseite dieser Bedingung ist die Gefahr durch Gifte, denn selbst das auffälligste Gift kann dort durch Geschmack kaum bemerkt werden und ich habe von mehr als einer Abenteurergruppe gehört, die an diesem Umstand zu Grunde gegangen ist.
Alle anderen Auswirkungen von Speisen und Getränken werden vom Äther nicht beeinflusst und auch magische Tränke wirken einwandfrei.
Längere Aufenthalte im Äther, die eine Rast notwendig machen, sind gefährliche Unterfangen.
Ich persönlich habe es stets vermieden, mich so lange im Äther aufzuhalten, denn eine Schlafpause im Äther ist nicht ungefährlich.
Ein Ebenenwanderer sollte bedenken, dass es dort keinerlei Schutz gibt und man stets auf freiem Feld, umgeben von undurchdringlichem Nebel, lagern muss.
Nichts bietet einem im Zweifelsfalle Deckung und im Gegensatz zur Materiellen Ebene können Gegner sogar von unten oder aus der Luft angreifen.
Je länger man sich im Äther an einem Ort aufhält, um so mehr erhöht man die Wahrscheinlichkeit einer Begegnung mit einem lautlosen Schrecken wie dem Äther-Schlick.
Ebenenwanderer, die so unvernünftig sind, dort Feuer mit mitgebrachtem Holz zu entfachen, werden mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit von bösartigen Geistern oder Schlimmerem heimgesucht.
Kann man es beispielsweise durch die Begleitung Verwundeter nicht vermeiden, zu rasten, sollte man sich durch Magie vor erwarteten Angriffen zu schützen wissen.
Aus welchem Grunde man auch immer in den Äther eingetaucht ist, man sollte stets darauf bedacht sein, keine unnötige Zeit zu verschwenden und die Ebene schnell wieder verlassen.
Und bedenkt meine Ratschläge, werte Reisende, wenn ihr die zwielichtigen Nebel des Äthers mit eigenen Augen seht.
Nur vorsichtige Personen können eines Tages erfahrene Ebenenwanderer werden und die Dummen und Waghalsigen werden im Äther nur allzu rasch die zappelnde Beute eines hungrigen Ätheraken…“


Erwähnenswerte Orte im Äther
Der Tiefe Äther: „Eine der geheimnisvollsten und unbekanntesten Regionen der Ebenen ist zweifellos der Tiefe Äther.
Diese Region der Ebene, die ähnlich den Tiefen Schatten, nicht mehr mit der Materiellen Ebene koexistiert, ist uns Ebenenwanderern noch nahezu unbekannt.
Es existieren kaum Pfade in den Tiefen Äther und es gibt keine Zauber, mit deren Hilfe man dorthin gelangen könnte.
Selbst ‚Tor’ oder ‚Ebenenwechsel’ versagt bei dieser Aufgabe und der Grund dafür ist selbst mächtigen Magiern und Ebenenwanderern ein Rätsel.
Eine der gängigsten Theorien ist die, dass der Tiefe Äther der Weg ins Jenseits ist und nur den Seelen Verstorbener frei zugänglich ist.
Priester unterschiedlichster Gottheiten flüstern davon, dass Ozuul sein Reich gegen alle lebenden Eindringlinge abgeschottet habe und ein Überwinden dieser geheimnisvollen Grenze für Lebende aller Art den sicheren Tod bedeutet.
Gelegentlich findet ein Ebenenwanderer eine Unebenheit im Gefüge des Äthers und gelangt dann in diese unheimliche Zone.
Es würde mich nicht wundern, wenn ein großer Teil der Vermissten des Äthers, deren Verschwinden man üblicherweise mit den schrecklichen Ätheraken in Verbindung bringt, in Wirklichkeit in den Tiefen Äther geraten und dort zu Grunde gegangen ist.
Nur Wenige sind von dort zurückgekehrt und von jenen, von denen man weiß, ist Manara Sephiroles, Ebenenwanderin aus Nova Bakairis und eine Priesterin Ozuuls, die 799 n.K. in den Tiefen Äther geriet, wahrscheinlich die Glaubwürdigste.
Sephiroles berichtete von einer unheimlichen und dunkleren Variante des Äthers, der sämtliche Merkmale der Materiellen Ebene fehlen und in der es, außer den unheimlichen Nebeln, die dort entweder braun oder grünlich wallen, nichts zu geben scheint.
Sie beschrieb den Tiefen Äther als eine Region toter Magie, in der selbst der mächtigste Zauber wirkungslos verpufft.
Unheimliches Schreien und Wehklagen drang von fern an ihr Ohr und schließlich, nach Stunden des Wanderns, gelangte sie an ein schwarzes, unüberwindbar wirkendes Gebirge, das von eindeutiger Substanz war.
Sie berichtete von langen Märschen entlang der Gebirgskette, die allerdings keinen Weg hinüber offenbarten.
Manara Sephiroles ist sich bis heute sicher, dass sich hinter dem gewaltigen Gebirgszug das legendäre Ufer zum Jenseits befinden muss, verlor jedoch damals den Mut und kehrte in den bekannten Äther zurück.
Vermutlich ist es nur dem Segen der Götter zu danken, dass die Priesterin, völlig ohne Magie, dennoch die Rückkehr schaffte.
Ich selbst würde ohne Magie noch nicht einmal den gewöhnlichen Äther betreten…
Obwohl sie seither diverse Expeditionen ausrüstete, um das Gebirge zu überwinden, fand sie bis heute nie wieder einen Weg in den Tiefen Äther.
Der Tiefe Äther scheint eine absolut leblose Region zu sein, die selbst Äther-Kreaturen wie ein Ätherak nicht betreten würde.
Im Äther selbst finden sich allerdings genug boshafte Geister, die vorgeben, Reisende in den Tiefen Äther führen zu können.
Man sollte davon ausgehen, dass es sich bei diesen Angaben stets um hinterhältige Fallen handeln wird, denn ich habe in all’ den Jahren nie davon gehört, dass ein Geist jemanden tatsächlich den Weg in den Tiefen Äther weisen kann.
Manara begegnete damals absolut keinem Wesen, sei es tot oder lebendig, und sie beschrieb den Tiefen Äther als die einsamste Region, in der sie jemals unterwegs war.
Es gibt immer wieder wahnwitzige Berichte darüber, dass der Tiefe Äther in den Äther anderer Materieller Ebenen führen könnte.
Außer phantastischen Berichten, die mir oftmals zu unglaubwürdig erscheinen, um sie hier wiederzugeben, scheint es keinerlei Anhaltspunkte dafür zu geben, dass diese Berichte tatsächlich wahr sein könnten…“

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