Morlocks

„Die Kreaturen kamen langsam an den Tunnelwänden entlang auf unser Lager zu gekrochen. Sie waren verstörend lautlos und insgeheim hoffte ich, Opfer einer schlechten Illusion, eines Scherzes meiner Begleiter zu sein…
Doch ihr Anblick war zu unheimlich, als daß ihn sich ein Mann mit gesundem Verstand hätte ausdenken können. Sie waren weiß wie Maden und krochen wie Spinnen an der Decke entlang, als hätten sie ebenen Boden unter ihren Klauen. Ihre blinden, milchig weißen Augen waren erschreckend ausdruckslos. Ihre Fledermaus- artigen, spitzen Ohren zuckten in alle Richtungen und hin und wieder leckten sie sich mit spitz zulaufenden, violetten Zungen über ihre lippenlosen Mäuler und entblößten dabei Reihen borstiger Zähne.
Dann stieß die vorderste Kreatur ein unheimliches geckerndes Geräusch aus – eine Abfolge von Schnalzlauten – und dann stürzte sich die ganze Brut auf uns…“

- aus dem Bericht eines vandelarischen Höhlenwanderers über eine Begegnung mit Morlocks in den Höhlen unter dem Sternhöhengebirge, 997 n.K.

Morlocks sind weißhäutige, haarlose Humanoide, die tief unter der Erde leben.
Sie werden bis zu 1,50m groß, und sind von sehniger und magerer Statur.
Männliche Morlocks entwickeln stumpfe, kurze Hörner oberhalb der Stirn.
Morlocks haben eine gebeugte Haltung und bewegen sich meist auf allen vieren fort, auch wenn sie aufrecht stehen können.
Sie haben große, nutzlose Augen, die jedoch sehr lichtempfindlich sind.
Es wird vermutet, daß Morlocks von den Menschen Nymerias abstammen, die unter die Erde flohen, als sich jene geheimnisvolle Katastrophe ereignete, die zum Ende der ersten menschlichen Hochkultur und ihrer fliegenden Städte führte.
Heute haben Morlocks nichts mehr mit ihren hoch entwickelten Vorfahren gemein.
Es wird vermutet, daß die Strahlung in den entlegendsten Regionen der Tiefen, giftige Pilze, Sporen und auch Inzucht die geflohenen Nymerianer zu dem gemacht haben, was sie heute sind; ein degeneriertes, barbarisches Volk.
Morlocks sind etwa nach ihrem fünften Lebensjahr ausgewachsen und können bis zu sechzig Jahre alt werden.
Angesichts der Gefahren, denen sie in ihrem natürlichen Lebensraum täglich begegnen, ist es unwahrscheinlich, daß viele dieses Alter überhaupt erreichen.
Sie verständigen sich mit einer merkwürdigen, primitiven Sprache (Morl), die aus Schnalz-, Zisch- und Klicklauten besteht, aber durchaus von Menschen und anderen Humanoiden erlernt werden kann.
Diese Sprache hat nichts mit dem Nymerischen zu tun, wie es die Xurakon heute sprechen, doch ihre primitiven Höhlenmalereien erinnern in Stil und Form auf beunruhigende Weise an nymerische Malereien und Reliefarbeiten.
Das Volk der Morlocks findet man selten oberhalb von -1000m unter der Oberfläche.
Morlocks hausen in Stämmen zusammen, die üblicherweise ein festes Territorium behausen.
Sie leben in Höhlenkomplexen, die sie ihren Bedürfnissen mit primitiven Werkzeugen anpassen.
Diese Höhlenkomplexe grenzen immer an unterirdische Seen oder Flüsse.
Morlocks verwenden einfache Hämmer, Hacken und Schaufeln aus Stein oder Knochen und stellen auch einfache Waffen wie Speere, Keulen und Beile her.
Morlocks leben ausschließlich von Fleisch und Pilzen. Männliche Morlocks sind fast ständig auf der Jagd, um die Frauen und Kinder in ihren Lagern mit Nahrung zu versorgen.
Sie jagen Höhlenechsen und überfallen auch Reisende oder die Bewohner angrenzender Besiedlungen. Manche Stämme von Morlocks hausen auch in den Randbezirken unterirdischer Städte, wo sie sich von Abfall und gelegentlichen Überfällen auf arglose Reisende ernähren.
Überwiegend bevorzugen Morlocks jedoch Behausungen abseits der Zivilisation und behausen die wilden Höhlensysteme in den Tiefen.
Über ihre primitive Kultur ist nur wenig bekannt.
Kultische Riten und Opfergaben scheinen einen wichtigen Platz im Leben der Morlocks einzunehmen.
Sie verehren Anarphis, Carrnis und – erstaunlich häufig – Ozuul.
Leute, die aus der Gefangenschaft der Morlocks fliehen konnten, berichten von barbarischen und blutigen Opferritualen. Ihre Bestattungsrituale – die oft mit makabren Festgelagen verbunden sind, während denen die Leiche verzehrt wird – sind hoch entwickelt und erinnern ebenfalls an alt-nymerische Kulturen.

Morlocks markieren ihre Territorien oft mit grausigen Trophäen und Symbolen.
Meist werden sie nur jenen zur Gefahr, die in ihr Gebiet eindringen.
Wenn man in das Gebiet eines Morlock-Stammes eindringt, wird man zu seiner gerechten Beute und es ist nicht bekannt, daß Morlocks jemals bereit zu Verhandlungen gewesen wären.
Die primitiven Morlocks unterhalten keine friedlichen Verhältnisse zu anderen Völkern; auch nicht zu anderen Morlock-Stämmen.
Handel ist ihnen unbekannt.
Die meisten Völker der Tiefen meiden die Territorien der Morlocks, denn eine Konfrontation führt immer zu Blutvergießen.
Die wilden Humanoiden greifen jeden an, dem sie begegnen; es sei denn, der Gegner erweist sich als offensichtliche Übermacht.
Morlocks erschlagen ihre Gegner um sie zu fressen oder betäuben sie, um sie ihren Göttern zu opfern.
Man muss sich ihrer erwehren oder die Flucht ergreifen.
Magie fürchten Morlocks und ist als einziges Mittel bekannt, das sie in die Flucht schlagen kann.
Die einzigen Morlocks, die gelegentlich an die Oberfläche kommen, sind Jagdgruppen, die aus Not oder Neugier ihr übliches Gebiet verlassen und in die Höhlensysteme unterhalb der Oberfläche geraten.
Dies geschieht jedoch äußerst selten, so daß die bloße Existenz dieses Volkes nur wenigen an der Oberfläche bekannt ist.

Bekannte Regionen, in denen Morlocks in der Nähe der Oberfläche Angraenors hausen, sind beispielsweise die Sternhöhen. Die Bergzwerge der Sternhöhen kennen Gebiete, die sie nicht betreten, weil dort Stämme von Morlocks hausen.
In Vandelari gibt es manche Regionen, in denen Morlocks auch regelmäßig an die Oberfläche kommen, jedoch häufig mit Untoten verwechselt werden.
Seit Jahrzehnten hält sich auch das Gerücht, daß in der Unterstadt von Grauflucht ein einzelner Morlock-Stamm haust.
Auch tief unter den Türmen des Untergangs und unter der Eisernen Ebene existieren Höhlensysteme, in denen mehrere Stämme dieser primitiven Humanoiden hausen.

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