Nortuma

(Alter, niederer Gott, NB)

der Herr der Diebe; genannt Der Verstoßene oder Der Unersättliche; der Erste Mensch; dämonenblütiger Gott der Gier, der Habsucht und des Neids; Schutzpatron der Zweitgeborenen, aller Diebe, Räuber und Wegelagerer

Domänen: Böses, Dunkelheit, Hass*, Gier**

Symbol: Ein Ring aus schwarzen Klauen, die nach einer goldenen Sonne, einem silbernen Stern oder einem roten Diamanten in ihrer Mitte greifen

Nortuma ist ein alter, von Neid zerfressener Gott.
Er ist ein vom Wahnsinn beseeltes Geschöpf, das mit Unzulänglichkeit und einer unsterblichen Gier nach Höherem gestraft ist.
Nortuma ist der Gott all’ jener, die eher Neid als Freude verspüren, wenn einem Nachbarn Gutes widerfährt. Zu ihm beten jene, die Anderen nichts zu gönnen vermögen, sondern alles ausnahmslos für sich beanspruchen.
Er ist der Gott von Piraten, Dieben und Wegelagerern.
Nortuma erhört die Gebete jener, die über Leichen gehen, um reicher und mächtiger zu werden oder um lediglich etwas zu besitzen, was sonst niemand hat.
Zu ihm beten jene, die sich an ihren Erfolgen nicht erfreuen können, die stets ruhelos nach größeren und ehrgeizigeren Zielen streben und die selbst dann nicht inne halten, wenn ihre Ambitionen die Grenzen des Verstandes überschreiten.
Und zu guter letzt ist er der Schutzpatron jener, denen Mut, Kraft, Geduld oder schlicht die Fähigkeiten fehlen, um ein hehres Ziel zu erreichen und die es trotzdem versuchen und ihre Unzulänglichkeiten mit Skrupellosigkeit, Hass und Niedertracht wieder wettzumachen.

Im Blutigen Buch des Saluku-Kults wird die Tragödie des Nortuma sehr anschaulich beschrieben. Es besagt, daß Nortuma einer der Al-Nazarhy, der legendären ersten Menschen, war, die Krom erschuf; ein Rohentwurf des Volkes, das später einmal die Materielle Ebene beherrschen sollte.
Nortuma war ein Gottling, eine seelenlose Zwitterkreatur; weder Gott noch Sterblicher, doch von überirdischer Macht erfüllt. Krom unterwarf seine missglückte erste Schöpfung, doch brachte es nicht übers Herz, sie zu vernichten.
Das Wesen, das von den Elfen Elosaris später Nortuma genannt wurde (Alt-Elosari für ‚ungeliebter Sohn’), ging dem Schöpfer bei seinen weiteren Versuchen zur Hand und es erwies sich als außerordentlich gelehrig. Es half dem Weltenerschaffer manche der Sterblichen Rassen aus der Taufe zu heben, die noch heute die Reiche der Materiellen Ebene behausen. Doch als Krom sich schließlich an die Schöpfung des heutigen Menschen machte, keimte Neid und Missgunst im Herzen der Kreatur. Nortuma sah den göttlichen Funken der Seele in diesen schwächlichen Wesen; ein Geschenk, das ihm verwehrt geblieben war und Zorn erwachte in ihm. Die Kreatur hinterging Krom und versuchte sich den Funken der Seele selbst zu verleihen. Der Schöpfer bemerkte den Verrat und er zermalmte Nortumas Leib und schleuderte ihn in den Abgrund. Doch der seelenlose Gottling entriss dem Gott ein Fragment des Funkens der Seele und als dieses von der uralten, finsteren Macht des Abgrunds korrumpiert wurde, verwandelte sich der sterbende Nortuma in einen Dämon und entging so der Vernichtung. Äonen verbrachte die neidzerfressene Kreatur damit, sich mit ihren neuen Artgenossen, den Dämonen des Abgrunds, um die Rangordnung in der Hölle des Chaos zu streiten. Nortuma fraß seine Artgenossen, scharte Horden von ihnen unter seiner Knute und seine Kraft wuchs beständig. Er lernte die Kunst der Tücke, der Verführung und des Hinterhalts. Seine Gier war legendär und der Abgrund zitterte vor dem mächtigen Dämonenfürsten.

Zur Zeit der ersten menschlichen Königreiche, als in Angraenor die Dhraal und die Bornesen herrschten, wandte die Kreatur erstmals ihre Aufmerksamkeit der Materiellen Ebene zu. Vorsichtig sähte sie Kulte von Anhängern unter den Sterblichen und auf besonders fruchtbaren Boden fielen die Verlockungen des doppelzüngigen Nortuma in den Sklesischen Königreichen. Sein Einfluss in dem Reichsbund wuchs und er wob ein Netz von Intrige und Missgunst zwischen den Adelshäusern. Zu jener Zeit war er in viele Kriege und Konflikte verstrickt, von denen der Bedeutendste, der Raub der Deva Akuriel und der Hinterhalt im Staubigen Abgrund, zur Geburt von Glück und Pech und den Göttern Klarakni und Iljatreska führte.Nortuma und KlarakniEine besondere Feindschaft besteht zwischen dem Nortuma-Kult und den Anhängern Klaraknis. Die Anhänger des Verstoßenen glauben, daß die Schmach der Niederlage, die ihr Gott gegen den Waghalsigen Gott erlitten hat, auf sie übergegangen ist. Nortuma-Gläubige verspüren glühenden Hass auf die Diener des Klarakni und sind stets versucht, die göttliche Schmach zu sühnen. Anhänger Klaraknis gelten als geeignete Opfer zu Ehren Nortumas und finden nicht selten ein blutiges Ende, wenn sie in die Fänge eines Zirkels geraten. Anschläge auf Klarakni-Tempel und das Verfolgen der Anhänger des Glücklichen ist in Regionen, in denen Nortuma-Zirkel aktiv sind, an der Tagesordnung. Nortuma selbst fördert die Jagd auf die Anhänger seines Erzfeindes, indem er seinen Auserwählten das Wissen über den Aufenthalt von Klarakni-Priestern in ihrer Nähe verleiht. Priester des Nortuma erhalten dieses Wissen meist in kryptischen Träumen oder beängstigenden Visionen. Viele Nortuma-Zirkel ruinieren ihre eigentlichen Pläne, indem sie sich bei spontanen Angriffen auf Klaraknis Diener enttarnen.Sein finsterer Einfluss auf die Sterblichen wuchs und wuchs und Kriege und Hungersnöte waren die Folge. Die Sklesischen Königreiche fielen und die Agonie und die Furcht vor dem Dämonenfürsten erfüllten ihn mit Macht und erhoben ihn in den Rang der Niederen Götter. Er schmiedete seine Domänen und sorgte dafür, daß die Menschen dieser Zeit diese dunklen Kräfte unvermeidlich mit seinem Namen verbanden. Größenwahn nahm von Nortuma Besitz, bis der Sterbliche Xor die Gier des Nortuma entfachte und ihm dafür die Macht des Ehrgeizes entlockte. Xor stieg damit selbst zum Gott auf, während Nortuma in dämonische Selbstzweifel verfiel und auf der Schattenebene verkroch. Langsam ersetze Hass den Ehrgeiz, während man ihn auf der Materiellen Ebene tot glaubte und seine Kulte zerfielen. Ebenenforscher vermuten, daß erst Nortumas göttliche Gegenwart und seine Boshaftigkeit jene Region entstehen ließ, die heute als der Tiefe Schatten bekannt ist. Auch der unheimliche Schattenfluch könnte seinen Ursprung in Nortumas Bösartigkeit haben.
Der Verstoßene sammelte seine Macht und beschloss, sich nun selbst an der Schöpfung zu beteiligen und sich so in die Ränge der höchsten Götter des Pantheons zu erheben. Erst Jahrhunderte später begannen Wahnsinnige in den Reichen der Sterblichen wieder unerwartet seinen Namen zu stammeln und es wuchs unbemerkt eine neue, degenerierte Priesterschaft heran; Nortuma kehrte zurück. Das erste Erscheinen des tot geglaubten Gottes in der Welt der Sterblichen ereignete sich im Jahre 355 n.K. mit seinem Überfall auf Viviandis. Der Dämonengott war nicht allein, sondern brachte seine selbst erschaffenen Geschöpfe mit sich; die Ansawaari. Diese schrecklichen Schattengestalten waren von Nortumas Gier und seinen Neid auf alles, was eine Seele hat, erfüllt. Der Herr der Diebe und seine Ansawaari wurden nach einer einmonatigen Schreckensherrschaft über die Stadt und die angrenzenden Länder von der Brennenden Schlinge zurück in den Tiefen Schatten verbannt. Die Magier der Brennenden Schlinge woben einen mächtigen Fluch über den Unersättlichen; einen Zauber, der ihn bis in alle Ewigkeit an die Schattenebene fesseln sollte. Dennoch begannen in den zivilisierten Reichen verborgene Kulte des Verstoßenen zu erwachen… Nortumas Herrschaft über ViviandisEs existieren einige bekannte Schriften, die Nortumas kurze Schreckensherrschaft über die Handelsmetropole Viviandis beschreiben, die von 355 – 356 n.K. dauerte. Die meisten dieser Texte sind Tagebuch-Aufzeichnungen von Bewohnern, die diese Zeit überlebten und von den Taten des Unersättlichen berichten. Vermutlich waren es Anhänger des Verstoßenen, die mit geheimen Formeln des berüchtigten Nortuma-Priesters Djurgyls, des Ringmeisters, ein Portal öffneten, das den Dämonengott Zugang zu der Stadt gewährte. Der eigentliche Überfall des Gottes, seiner Ansawaari und einer Schar unterworfener Dämonen muss ein schreckliches Gemetzel gewesen sein. Der erste Angriff richtete sich gegen die Priesterschaft und die Magier der Stadt. Nortuma befahl den Bürgern der Stadt, ihren Göttern abzuschwören und deren Tempel zu vernichten, wenn sie überleben wollten. Erschreckend viele Bewohner der Stadt folgten diesem Befehl, jagten und töteten Priester und brannten Tempel nieder. Nortuma statuierte schreckliche Exempel an den religiösen Führern der Stadt und demonstrierte so eindrucksvoll, daß er das Verehren anderer Götter nicht duldete. In Viviandis existieren kaum noch Tempel, die diese Säuberungen unbeschadet überstanden haben. Der Dämonengott unterwarf die Herrscher der Stadt und nutzte Ringe der Knechtschaft, um sie an sich zu binden. Er verkündete, keinerlei Widersacher zu dulden und alle Bewohner zu vernichten, sollte es zu Aufständen kommen. Die darauf folgende Hatz der verängstigten Bürger auf solche, die sich dem Eroberer entgegen stellen wollten, soll noch blutiger gewesen sein, als das Schleifen der Tempel. So brutal und schrecklich die Übernahme der Stadt und das damit verbundene Blutvergießen auch beschrieben wird, so schien Nortuma bei dieser Eroberung mehr im Sinn gehabt zu haben, als plumpe Zerstörung. Nachdem er in Viviandis eine Ordnung der Unterdrückung errichtet hatte, entsandte er Botschafter an die Herrscher der umliegenden Reiche und Städte, die Nortumas Herrschaft verkündeten und die Machthaber aufforderten, die früheren Handelsbeziehungen mit ihm fortzuführen. Nur wenige Herrscher (darunter die bornesischen Kreshh und der Eiserne Leichnam von Tandiak) folgten dieser Einladung, doch die Geste allein zeigt, daß es offenbar Nortumas Absicht war, sich in die Riege von Angraenors Herrschern einzureihen. Der Dämonengott machte keine Anstalten, sein Reich zu vergrößern, auch wenn die Ansawaari plündernd über benachbarte Städte und Landstriche herfielen. Anhänger des Unersättlichen kamen aus allen Teilen der Nord-Westlichen Hemisphäre, um sich in der Stadt ihres Gottes niederzulassen. Trotz der dämonischen Herrschaft kehrte so etwas wie ein Alltag in die Handelsstadt zurück, auch wenn die Zahl einlaufender Schiffe nun deutlich geringer war. Zwar war die Herrschaft des Dämonengottes schrecklich, doch die Darstellung dieser Zeit als „der Abgrund auf Erden“ scheinen überzogen. Es ist belegt, daß die Bürger zwar unter der Knute der dämonischen Eroberer standen und sich etliche Grausamkeiten zutrugen, doch trotzdem in der Lage waren, einem geordneten Leben nachzugehen. Nortuma belohnte die Gesandten der Kreshh und Tandiaks, indem er ihnen lukrative Verträge für Waren aus dem Abgrund anbot. Gerüchten zufolge begann Nortumas Gefolge sogar damit, ein permanentes Portal zum Eisigen Abgrund – nach Vorbild des Großen Portals des Ostens – zu errichten. Erst Tandiaks Verrat im Jahre 356 n.K. und der Angriff seiner Kriegsflotte läuteten das Ende von Nortumas Herrschaft ein. Der Brennende Zirkel, ein Bund mächtiger Beschwörer, der von den Herrschern von Severna, San Sarbesi und Ganiordaes unterstützt wurde, drang unbemerkt in die Stadt ein und begann die Verbannung des Verstoßenen vorzubereiten. Es heißt, viele verängstigte Bürger hätten den Magiern heimlich geholfen und so erst den Sturz des göttlichen Tyrannen ermöglicht. Der finale Angriff auf Nortuma und seine Ansawaari zerstörte das Herrscherviertel von Viviandis und kostete mehr als die Hälfte des Brennenden Zirkels das Leben. Dennoch gelang es, den Gott und seine Schergen zu vertreiben und Viviandis zu befreien. Noch jetzt, über fünfhundert Jahre später, findet man in Viviandis noch immer Spuren dieser Zeit. Der Blutige Thron, der Herrschersitz des Dämonengottes, erhebt sich noch immer als Mahnmal für diese Tage des Schreckens auf dem Platz der Seefahrer und die Anzahl aktiver Nortuma-Zirkel ist in Viviandis deutlich höher, als in anderen Städten Angraenors. Für Gläubige des Nortuma ist Viviandis ein Wallfahrtsort, den viele besuchen, um Spuren von Nortumas göttlicher Macht zu finden. Auch Gegenstände und Relikte, die Nortuma seinen Anhängern zukommen lässt, tauchen häufig in Viviandis auf.
Lange Zeit hielten Priester und Gelehrte den Dämonengott für ewig gebannt und vergaßen ihn. Auch die Brennende Schlinge zerfiel durch innere Zwistigkeiten und das Geheimnis um Nortumas Bann ging verloren. Doch die geheime Verehrung verborgener Zirkel zermürbte den mächtigen Bannzauber von außen, während Nortumas Gier von innen daran fraß. Im Jahre 996 n.K. tauchte in den Tiefen des thalisischen Unterreichs eine Kreatur namens Migaris auf; einer von Nortumas Ansawaari. Migaris scharte Duergar, Tiefenorks und Drow unter sein Banner und begann, die Länder der Oberfläche zu erobern.

Seit dem Ausbruch des Schattenkrieges 996 n.K. in Thalisien ist auch in den Reichen Angraenors und den übrigen Teilen der Nord-Westlichen Hemisphäre Nortumas Präsenz zu spüren. Religionsgelehrte und Priester vermuten, daß die Zauber, die den Dämonengott an den Tiefen Schatten binden sollten, geschwächt sind und Nortumas Ausbruch nur eine Frage der Zeit ist. Möglicherweise ist das Auftauchen des Ansawaari Migaris ein erstes Anzeichen für seine bevorstehende Rückkehr.
Priester des Terkis-Kults verweisen jedoch häufig auf eine mysteriöse Passage im Blutigen Buch Salukus, die besagt, daß erst alle Ansawaari dem magischen Gefängnis entkommen müssen, bevor Nortuma selbst entweichen kann.
Dennoch scheint Nortuma schon jetzt sein Auge auf die Reiche der Sterblichen zu lenken. Er gewährt seiner wachsenden Priesterschaft, die ihn in geheimen Zirkeln verehrt, göttliche Magie und auch Relikte aus seinen vergangenen Machtphasen tauchen plötzlich überall auf der Welt auf.
Nortuma ist ein durch und durch gieriger Gott. Er hungert nach Macht und Einfluß und diese Gier macht ihn für die Welt der Sterblichen äußerst gefährlich. Nortuma ist süchtig danach, zu herrschen und es giert ihn nach der Furcht und der Anbetung der Sterblichen (in dieser Reihenfolge… ).
In der Vergangenheit hat Nortuma mehr als eindrucksvoll seinen zerstörerischen Hunger bewiesen. Gelehrte halten es für möglich, daß er erneut versuchen könnte, eine Stadt oder ein ganzes Reich zu unterjochen, um seine Gier nach Herrschaft zu stillen. Dennoch ist es seine Natur, daß seine subtilen Pläne durch Ausbrüche der eigenen, ungezügelten Gier zunichte gemacht werden. Nortuma fehlt die Geduld eines Vikonas, um heimtückische, komplexe Intrigen zu inszenieren und dieses Defizit entlädt sich stets in dämonischem Zorn.
Doch Nortuma ist ein alter Gott, dessen dämonische Wildheit schon in der Vergangenheit mehr und mehr subtiler Boshaftigkeit gewichen ist.
Sollte Nortuma es im Alter gelingen, seine ungezügelte dämonische Seite in Zaum zu halten, wird er für die Sterblichen nur noch gefährlicher.
Seine Ungeduld und sein Zorn kann sich auch schnell gegen seine Anhänger richten, wenn diese seine Erwartungen und seinen Hunger nach Triumphen nicht zu stillen vermögen.
Nortuma ist ein kaltblütiger Despot, der seine Anhänger wie ein Feldherr von Sieg zu Sieg peitscht.
Auch wenn er alle anderen Götter hasst, hat Nortuma bisher noch keine Anstalten gemacht, seinen Neid und seiner Gier an Artgenossen auszuleben.
Möglicherweise bevorzugt er es schlicht, seine Gelüste an den schwachen Sterblichen auszulassen, doch es ist ihm durchaus zuzutrauen, daß seine jetzigen Machenschaften nur dem Erreichen eines weitaus ehrgeizigeren Ziels dienen.

Die schriftlichen Hinterlassenschaften jener, die Nortuma bei seiner Eroberung der Stadt Viviandis 355 n.K. mit eigenen Augen gesehen haben, beschreiben ihn als einen weißhäutigen, grobschlächtigen und dürren Mann mit toten, hasserfüllten Augen. Auf den ersten Blick soll er wie ein gewöhnlicher Mensch – am ehesten ein Dhraal – wirken. Doch sein kahler Schädel ist mit glühenden, roten Runen bedeckt und seine Unterarme gehen in lange, übergroße Klauen über.
Terkis-Priester glauben, daß die Runen auf Nortumas Schädel etwas mit Kroms erster Schöpfung zu tun hat und daß das Entschlüsseln dieser Runen Einblick in die Schöpfung des Multiversums geben kann.
Nortumas Gebiss ist pechschwarz und sein Atem ist reiner Schatten. Wenn der Verstoßene spricht, quillt die Dunkelheit aus seinem Mund und breitet sich um ihn herum aus, bis man keine Hand mehr vor Augen sehen kann.
Nortuma liebt es, sich in edle Kleider zu hüllen und sich mit Juwelen und Edelsteinen zu schmücken. Während seiner Tage in Viviandis soll Nortuma einen Mantel aus der mit Gold überzogenen Gesichtshaut kromanischer Priester und eine schreckliche Krone aus verkrüppelten Händen getragen haben.
Diese menschliche Gestalt scheint der Dämonengott gegenwärtig zu bevorzugen.
Während der Sklesischen Königreiche erschien Nortuma den Sterblichen in einer bestialischen Form, die man am ehesten als Mischung aus Hummer, Geier und einem gewaltigen Insekt bezeichnen kann.
Es heißt, Nortuma könne sich jederzeit in die Gestalt eines Schattens verwandeln.
Die Herolde des Nortuma sind seine Ansawaari; abgrundtief bösartige und verschlagene Schattenkreaturen.
Die Heimat des Nortuma ist der Tiefe Schatten; eine unheimliche und von undurchdringlicher Schwärze und klirrender Kälte dominierte Region der Schattenebene. Wie genau der Ort aussieht, an dem Nortuma und die Ansawaari residieren, vermag niemand zu sagen. Nortuma gehört nicht zu den Göttern, in dessen Hallen Sterbliche um Gehör bitten und seinen Segen einfordern.
Ebenenwanderer erzählen sich, daß Nortuma seinen Bereich der Tiefen Schatten in eine Schattenversion der legendären Halle der Götter geformt hat, wo er auf dem Thron des Schöpfers sitzt und seine Ansawaari sein ganz persönliches Pantheon bilden, über das er unangefochten herrscht. Andere berichten, daß man im Tiefen Schatten immer wieder die Überreste prachtvoller Schattenbauwerke finden kann, die von einer brutalen Macht vernichtet wurden. Möglicherweise errichtet Nortuma auf dieser leicht formbaren Ebene wieder und wieder gewaltige Paläste, die seiner Zerstörungswut zum Opfer fallen, wenn seine Geduld ein Ende findet.

Die gegenwärtige Lage in Angraenor scheint der gefundene Nährboden für das Erstarken des Nortuma-Kults. Die Gunst des Herrn der Diebe ist für all’ jene verheißungsvoll, die für Profit, Einfluss und den Triumph über andere schon längst jegliche Moralvorstellungen geopfert haben.
In Zeiten, in denen allerorts Kriege drohen und Umbrüche für Leid, Not und Verwirrung sorgen, schlägt die Stunde des Nortuma.
Nortuma findet seine Anhänger unter all’ den Sterblichen, die keine Zufriedenheit kennen und immer nach dem streben, das andere ihnen voraus haben. Seine Anhänger sind gierige Händler, Adelige und Politiker, die keine Skrupel haben, Konkurrenten mit einem Dolchstoß aus dem Weg zu räumen. Es sind die, die über Leichen gehen, um Obsessionen, Abhängigkeiten und Lastern zu frönen. Von den einfachen Taschendieben der Gosse bis zu den Rängen von Herrschern und Ratsherren reicht Nortumas Einfluss. Vor allem solche, die nach leichten Wegen suchen um ihre Ziele zu erreichen und die nicht bereit sind, Entbehrungen und Mühe auf sich zu neben, um etwas zu erreichen, sind seine Favoriten.Nortuma und die UngeduldUngeduld ist eines der Attribute, das Nortuma immer wieder zugesprochen wird. „Du sprichst mit Nortumas Stimme!“ ist ein Vorwurf, den sich Leute anhören müssen, deren Ungeduld sie zu undurchdachten Handlungen hinreißt und sie blind für mögliche Konsequenzen macht. Weit hergeholt ist diese Redensart nicht. Die ausgeprägte Ungeduld steht Nortuma permanent im Weg und führt dazu, daß er seine komplexeren Pläne nicht zu Ende ausführt oder sie in ungeplanten Gewaltexzessen zu Grunde gehen. Ungeduld ist ein Aspekt, der sich bei allen Anhängern des Unersättlichen wieder findet. Er ist die Achillesferse des Nortuma-Kults. Immer wieder enttarnen sich Nortuma-Zirkel durch unüberlegtes, spontanes Handeln und vereiteln ihre eigenen Pläne. Die Führer der Zirkel sehen sich oftmals durch Emporkömmlinge bedroht und überstürzen ihre Handlungen in der Hoffnung, sich so einen Vorteil zu verschaffen.
Nortumas Anhänger stehlen lieber, als sich etwas mit ehrlicher Arbeit zu verdienen und sie stechen lieber ein Messer in den Leib der richtigen Person, als eine einflussreiche Position durch beharrliches Streben zu erwerben.
Er ist der Gott der Zweitgeborenen, die zusehen müssen, wie ein älterer Bruder das Familienerbe fortführen darf.
Er ist der Gott von Lehrlingen, die neidisch die Künste ihres Meisters beobachten und in denen dies nicht Ehrgeiz sondern Neid hervorruft.
Er ist der Gott jener, die ihre Rivalen um die Liebe einer verehrten Person eher umbringen als sie auszustechen.
Er ist der Gott jener, die es nicht ertragen können, übertroffen zu werden.
Er ist – um eine berühmte Redensart des Klarakni-Kults zu zitieren – der Gott der schlechten Verlierer.
Jene, die sich ihm verschreiben, entlohnt er mit einem Leben der Völlerei, der Triumphe und des Überfluss.
Er findet Gefallen an skrupellosen Emporkömmlingen und machthungrigen Monarchen, doch er duldet keine Zufriedenheit.
Der Hunger des Nortuma ist unstillbar und all’ jene, die sich ihm verschrieben haben, werden von einer zügellosen Gier getrieben, die ihr ganzes Leben dominiert.
Sobald sie ihre Gier nach etwas gestillt haben, reift ein neues Verlangen in ihnen heran, das zur Obsession wird.
Nortuma liebt es, seine Schutzbefohlenen zu immer größeren Zielen zu treiben; eine Spirale der Habsucht, die nahezu immer zum Scheitern und in den Wahnsinn führt.
Der Herr der Diebe scheint sich am Scheitern seiner Schützlinge ebenso ergötzen zu können, wie an ihren Triumph; ein Paradox, das den Wahnsinn, auf dem der Nortuma-Kult fußt, auf den Punkt bringt.
Steigt man in den Rängen des Verstoßenen schnell auf und gewinnt Einfluss, könnte dies den Neid des Gottes selbst und den sicheren Untergang herbeiführen.
Das Versagen von Anhängern – wie es der Dämonengott selbst nur allzu oft durchlitten hat – kann Nortuma nicht ertragen und der Erste Mensch zögert nicht, sich solcher Makel in den Reihen seiner Gefolgschaft auf grausame Weise zu entledigen.
Für das Gefolge des Herrn der Diebe ist also eine ständige Gratwanderung zwischen Triumph und Niederlage nötig, um in Nortumas Gunst zu weilen.
Die meisten Anhänger des Nortuma leben jenseits der Gesetze. Sie kennen nur die Grenzen, die ihnen ihre Gier und Ihr Moralempfinden setzt und das sind meist nicht viele. Im Gegensatz zu Anhängern des Vikonas, die ein ähnlich anarchistisches Denken an den Tag legen, haben die Diener des Nortuma keinerlei Interesse am Untergang der Zivilisation. Diener des Nortuma leben wie Maden in der Ordnung der Zivilisation. Sie nehmen am gesellschaftlichen Leben teil und bereichern sich, ohne die Gesetze und Gebote ihrer Umgebung zu achten.
Zwar scheren sich die meisten Anhänger Nortumas nicht um die Prinzipien von Recht und Ordnung, doch sie schätzen sie, denn sie bietet ihnen eine zuverlässige Grundlage für ihre Obsessionen.
Nicht wenige Anhänger des Nortuma leben von der Kriminalität und schlagen sich als Taschendiebe, Einbrecher oder Betrüger durch.
Das Verlangen, über andere zu herrschen und Macht auszuüben ist ein typischer Charakterzug eines Nortuma-Gläubigen. Sie versuchen stets, ihre Umwelt einzuschüchtern und bedienen sich dabei bevorzugt den Werkzeugen Einschüchterung, Erpressung und Betrug.
Rauschgift hat einen besonderen Stellenwert unter Nortuma-Gläubigen.
In den südlichen Regionen der Nord-Westlichen Hemisphäre gibt es ganze Reiche, in denen der Rauschgifthandel fest in den Händen von Nortuma-Zirkeln liegt.
Die Anhänger des Verstoßenen lieben es, Personen körperlich und seelisch von sich abhängig zu machen und sehen den Handel mit Drogen nahezu als spirituelle Handlung.
Nortumas Gläubige zeigen häufig eine hohe Gewaltbereitschaft. Körperliche Gewalt ist oft das einfachste Mittel, um sich Macht und Gefolge zu verschaffen und so scheuen die Anhänger des Verstoßenen nicht vor dem Einsatz von Gewalt zurück.
Die meisten Nortuma-Gläubigen bevorzugen jedoch meist ein stilles Messer im Dunkeln als einen Kampf Mann gegen Mann mit schweren Waffen.
Anhänger Nortumas benutzen oft stumpfe Waffen wie den Streitkolben; die bevorzugte Waffe Nortumas.

Die meisten Anhänger findet Nortuma unter den Völkern des Unterreichs. Duergar und Tiefenorks verehren ihn schon seit Jahrtausenden und seit dem Untergang des Anarphis ernennen mehr und mehr Drow den Verstoßenen zu ihrem Schutzgott.
Auch unter den Shadar’Kai von der Schattenebene und unter den Dravoten des Staubigen Abgrunds steigt die Zahl seiner Anhänger.
Unter fast allen Völkern der Oberfläche kann man Anhänger Nortumas finden. Unter den menschlichen Völkern sind es vor allem die Dhraal, die Nortumas Lehren leicht verfallen. Neben Menschen sind es vor allem Hobgoblins, Wandler und Zwerge, die zu Nortuma beten. Es heisst, das der Verstoßene unter den Xurakon des fernen Ostens eine der einflussreichsten Gottheiten ist.
Die meisten Anhänger des Unersättlichen findet man in zivilisierten und dicht bevölkerten Regionen. Große Städte – Orte an denen die Sterblichen ständig um ihr Überleben und gesellschaftliche Stellungen ringen – sind der Nährboden, auf dem Nortumas Saat aus Habsucht, Neid und Gier am besten gedeiht.
Dies bedeutet jedoch nicht, daß Anhänger des Ersten Menschen in der einsamen Wildnis auf die Gunst des Nortuma verzichten müssen.
Hochburgen des Nortuma-Kults finden sich vor allem in Dhraal, Gwendell und in den Metropolen des Südens. Vor allem in Viviandis, Gvanifay und Kimblatay hat Nortuma eine große Gefolgschaft. Seit dem Sieg der Orks und der Invasion von Ornien ist der Nortuma-Kult auch westlich des Goldenen Stroms auf dem Vormarsch.
Es gibt nur äußerst wenige Reiche und Städte, die die offene Verehrung des Nortuma dulden. Zwar ist der Kult nicht so bedrohlich für Recht und Ordnung wie der Vikonas-Kult, doch auch die Lehren Nortumas tragen zur Verrohung und Dekadenz der Gesellschaft bei und gelten als gefährlich.
Nur in Ganiordaes und Tandiak darf Nortuma offen verehrt werden, doch in beiden Reichen ist sein Gefolge (zumindest das, das sich zu erkennen gibt) klein.
Die meisten Anhänger des Unersättlichen verehren ihren dämonischen Patron im Stillen und sind Einzelgänger.

Der Nortuma-Kult hat keine übergeordnete Kirche. Es existiert kein Hohepriester oder Gottgeweihter des Nortuma, auch wenn es immer wieder Wahnsinnige gibt, die einen solchen Titel beanspruchen und sich damit dem Neid aller Glaubensbrüder aussetzt.
Es existieren keine einheitlichen Rituale, keine heiligen Schriften oder Feiertage.
Nortuma-Gläubige, die die Gemeinschaft suchen, tun sich oft mit Gleichgesinnten und meist unter Führung eines Priesters des Unersättlichen zu Zirkeln zusammen.
Es gibt nur wenige Tempel, die Nortuma geweiht sind. Die meisten sind recht klein und auf dem ersten Blick nicht immer als Tempel zu erkennen. Da in Nortumas Tempeln nur Gläubige willkommen sind und sie Ungläubigen ablehnend gegenüber stehen, ist dies meist beabsichtigt. Konkurrierende Nortuma-ZirkelIn Städten oder Regionen, in denen Nortuma so viele Anhänger hat, daß mehrere Zirkel des Unersättlichen existieren, kommt es unweigerlich zum Krieg. Die meisten Zirkel dulden keine Konkurrenten; vor allem nicht um die Gunst ihres Gottes. Konkurrierende Nortuma-Zirkel liefern sich blutige Fehden, bis nur noch einer übrig ist. Es kommt durchaus vor, daß ein Zirkel den Konflikt scheut und weiterzieht, doch dies provoziert meist drastische Strafen durch den enttäuschten Nortuma. Kämpfe zwischen Straßenbanden, Attentate und Mordanschläge erschüttern die Regionen, in denen dieser Krieg stattfindet. Die Obrigkeit wertet solche Konflikte oft als Bandenkriege unter Kriminellen und übersieht den religiösen Aspekt der blutigen Kämpfe.
Die Tempel des Verstoßenen sind oft auch Zentrum krimineller Handlungen und befinden sich deshalb meist an gut versteckten Orten. .

Nortuma-Gläubigen steht in dem Tempel des Dämonengottes gegen Entgelt Heilung und Unterkunft zur Verfügung. Für Nortuma-Gläubige ist der Tempel allerdings meist kein Platz besinnlicher Zusammenkunft mit anderen Gläubigen, sondern nicht selten ein gefährlicher Ort. Meist wird ein Nortuma-Tempel von einem Zirkel kontrolliert, der den Angehörigen anderer Zirkel misstrauisch gegenüber steht. Zwar ist es verboten, in Nortumas Tempeln die Klingen zu kreuzen, doch Giftmorde und mysteriöse Unfälle kommen häufiger vor. Die Tempel sind selten der Schauplatz religiöser Zeremonien.
Die Gemeinschaften von Nortuma-Gläubigen sind meist äußerst pragmatisch organisiert und verwenden nur wenig Zeit auf spirituelle Handlungen. Der Kult kennt keine regelmäßigen Gottesdienste; nur Opferfeste, die in regelmäßigen Abständen begannen werden.
Blutopfer sind die vorrangigen, religiösen Handlungen des Nortuma-Kults. Mit der Auswahl ihrer Opfer sind die Anhänger Nortumas allerdings vorsichtig, denn der Dämonengott ist wählerisch. Meist sind es Konkurrenten und Objekte des Neids verdienter Nortuma-Priester, die als Opfer gewählt werden. Die Opferriten selbst sind äußerst blutig und sadistisch. Das Opfer wird lange gequält und muss immer wieder erklären, daß der Kult ihm überlegen war. Erst wenn das Opfer um Erlösung fleht und seine Seele Nortuma verspricht, wird es getötet.

Die Zahl der Priester des Nortuma ist äußerst gering.
Nur wenige von denen, die Nortumas Gunst erlangen und bis in den Stand seiner Priesterschaft erhoben werden, überleben lang genug, als das sich eine größere Anzahl von Priestern sammeln könnte.
Seiner Priesterschaft gegenüber ist Nortuma ebenso widersprüchlich und wahnsinnig wie gegenüber seiner Anhängerschaft, doch seine Auserwählten beobachtet der Verstoßene sehr viel genauer und häufiger, als sein gewöhnliches Gefolge.
Nortuma liebt es, besonders ambitionierten Priestern absurde oder immens gefährliche Obsessionen einzupflanzen und liebt es, dann dabei zuzuschauen, wie sie sich abmühen, um diese Gier zu stillen.
Mit dämonischer Lust prüft und fordert der Unersättliche seine Priesterschaft, um sie für das Erreichen seiner Ziele abzuhärten. Wie bereits erwähnt ist es jedoch nicht auszuschließen, daß die Elite der Priesterschaft Nortumas Neid weckt und somit ihr Leben verwirkt. Aus diesem Grund gibt es nur wenige mächtige Priester und dafür unverhältnismäßig viele Nortuma-Priester der mittleren Machtstufe.
Versager unter seinen Priestern duldet der Unersättliche zwar ebenso wenig wie unter seinen gewöhnlichen Anhängern, doch Priester werden nicht so schnell verstoßen. Im Falle eines versagenden Priesters belegt der Gott den Unglücklichen zuerst mit Flüchen oder anderen Strafen, bevor er ihn vernichtet.
Das Vorenthalten göttlicher Magie ist eine der gängigsten göttlichen Strafen im Nortuma-Kult.Vorteile und Einschränkungen für Kleriker des NortumaDie Fertigkeiten Suchen und Entdecken sind für einen Kleriker des Nortuma Klassenfertigkeiten. Er erhält einen Klassenbonus von +2 auf Würfe für Suchen und Entdecken.
Alle Zauber der Kategorie Dunkelheit und der Unterart Schatten wirkt ein Kleriker des Nortuma mit einer Zauberstufe von +1.
Gegen Kleriker und Priester des Klarakni erhält ein Nortuma-Kleriker einen göttlichen Bonus von +1 auf Angriffs- und Schadenswürfe.
Kleriker des Nortuma erleiden durch ihre natürliche Ungeduld einen Malus von -2 auf Konzentration.
Spieler eines Klerikers Nortuma sollten versuchen, die typische Ungeduld des Gottes beim Spiel zu berücksichtigen. Es scheint zu restriktiv, konkrete Regelmechanismen für die Darstellung der Ungeduld einzuführen und deshalb sollte man die rein rollenspielerische Abhandlung dieses Aspekts bevorzugen.
Bei jeder Tätigkeit, die länger als einen Tag dauert (z.B. das Erschaffen magischer Gegenstände) besteht eine gewisse Chance, daß der Kleriker die Geduld verliert und sein Vorhaben unterbricht. Denkbar wäre ein täglicher Willenswurf, der bei SG 5 beginnt und sich täglich um 5 steigert.

Meist geben sich Priester des Verstoßenen nicht als solche zu erkennen.
In der relativen Sicherheit von Tempeln oder in Gesellschaft anderer Gläubiger tragen Nortumas Priester meist schwarze Kapuzenmäntel, auf deren Innenseite das Symbol ihres Gottes zu sehen ist. Manchmal tragen sie auch Ringe oder Halsketten, die greifende Klauen darstellen. Heilige Symbole des Nortuma-Kults zeigen auch oft eine Klaue und sind meist recht kleine Gegenstände, die von den Priestern leicht versteckt werden können. Oft sind das Amulette, Ringe oder auch Dolche.
Nortuma-Priester leben häufig in Zirkeln von bis zu einem Dutzend Priestern zusammen. Der Anführer eines solchen Kultes ist meist deutlich mächtiger als die restlichen Mitglieder, denn ein Nortuma-Zirkel ohne einen mächtigen Anführer existiert meist nicht lang. In jedem Priester des Nortuma finden sich die Wesenszüge des Unersättlichen wieder und deshalb entstehen in einem Priesterbund des Nortuma zwangsläufig Neid und die Gier nach Herrschaft.
Beides richtet sich vor allem auf den Anführer und dieser kann nur für längere Zeit bestehen, wenn er über die Macht oder den Verstand verfügt, seine Untergebenen in Zaum zu halten. Trotz des chaotischen Wesens ihrer Gottheit, sind solche Zirkel streng hierarchisch organisiert. Üblicherweise folgt ein Zirkel stets den Zielen des Führers und die gewöhnlichen Priester folgen diesem Weg in der Hoffnung, eines Tages den Rang des Führers einzunehmen um dann mit Hilfe des Kults die eigenen Ziele zu erreichen.
Der Führer ist es auch, der neue Mitglieder in den Zirkel aufnimmt und sich der Ausbildung von Adepten widmet. Allen anderen Priestern ist die Ausbildung eines Adepten verboten.
Neben ihrem Priesterhandwerk lernen die Adepten nicht selten die Kunst des Einbruchs, des Taschendiebstahls oder einer anderen kriminellen Profession.
Eine etwas modernere Form des Nortuma-Kults hat sich während der letzten Monate in Gwendell gebildet. Dort wurde Anfang 999 n.K. ein Nortuma-Zirkel aufgebracht, der seine Anführer täglich erwählte. Die Ziele des Kultes wurden von der Gemeinschaft der Gläubigen festgelegt und durch die täglichen Wechsel der Anführer änderten sich beständig Vorgehensweise und Taktiken des Kults. Auch Neidmorde und ähnliche Zwischenfälle, die in gewöhnlichen Nortuma-Zirkeln nicht außergewöhnlich sind, fanden bei diesem Kult kaum statt. Nachforschungen ergaben, daß dieser Kult über Jahre unbemerkt agierte und fast sein Ziel, die Ermordung des Arkanen Rats, erreicht hätte. Nur die Gier eines Informanten, der Ermittlern des Rats einen Hinweis gab, führte zur Ergreifung der Kultisten.
Viele Nortuma-Zirkel bilden das Grundgerüst einer kriminellen Organisation. Nicht wenige Diebesgilden oder Einbrecherbanden sind Nortuma-Zirkel.
Gerade in größeren Banden oder Gilden, in denen der größte Teil aus Ungläubigen besteht, können sich Nortuma-Priester voll entfalten, ohne das der Zirkel zerfällt.
Zwar zerfallen größere Gilden nicht selten in rivalisierende Banden, doch sie zeigen im allgemeinen eine größere Beständigkeit, als reine Nortuma-Zirkel.
Priester des Nortuma sind überwiegend von chaotisch böser oder chaotisch neutraler Gesinnung; äußerst selten auch rechtschaffen böse.
Viele Priester des Unersättlichen haben neben ihren Kleriker-Stufen auch Stufen als Schurke oder (seltener) Kämpfer.

Es gibt keine anderen Religionen, die Nortumas Anhängern wohl gesonnen sind.
Die Anhänger der kromanischen Götter nennen den Verstoßenen und seine Anhänger wegen ihrer Bedrohlichkeit für die zivilisierten Reiche in einem Atemzug mit Vikonas. Doch die Anhänger Nortumas und die des Wurmgottes stehen sich voller Feindschaft gegenüber. Gelegentlich kommt es zu losen Bündnissen zwischen den Dienern Salukus und den Auserwählten Nortumas, doch die Anhänger des Dämonenprinzen sehen Nortumas Anhänger nur als das niedere Gefolge eines einfachen Dämonenfürsten und fordern deren Unterwerfung.
Eine besondere Feindschaft pflegen die Anhänger Nortumas gegenüber den Dienern des Klarakni (→ siehe Seitenbalken).
Einige Fraktionen des Corbanduu-Kultes halten Nortuma für die böse, hungrige Inkarnation der Dunkelheit und einen Aspekt ihrer Göttin. Diese Minderheit des Corbanduu-Kultes betet zum Verstoßenen und verehrt seine Ansawaari als Heilige.
Ob es tatsächlich eine Verbindung zwischen Nortuma und der Göttin der Nacht besteht, vermögen sterbliche Gelehrte nicht zu sagen.
Nahezu alle anderen Religionen stehen Nortumas Kult feindselig gegenüber und sehen in ihm eine Krankheit, die den Organismus der Zivilisation befällt und ihn vernichtet, wenn man ihr kein Einhalt gebietet.

Da der gesamte Kult aus unabhängigen Zirkeln besteht, die sich mitunter stark von einander unterscheiden, existieren keine untergeordneten Orden oder dergleichen. Es gibt jedoch Zirkel, die sich durch ihre besondere Größe und Macht von der Masse der kleinen, geheimen Zirkel abheben.
Im Folgenden werden einige der bekanntesten Nortuma-Zirkel der Nord-Westliche Hemisphäre beschrieben:
Die Klaue von Nostria ist das größte und einflussreichste Bündnis von Nortuma-Priestern in der bekannten Welt. Dieser Zirkel bekennender Nortuma-Anhänger hat seinen Sitz in der Freien Stadt Nostria; im Osten von Nova Bakairis. Seit die Klaue 880 n.K. die Herrschaft über Nostria ergriffen hat, wachsen Ruhm und Einfluss der Stadt. Die Klaue von Nostria ist ein Bündnis von Händler-Priestern, das Handelsbeziehungen in die Städte am Nachtmeer und sogar bis nach Angraenor unterhält. Die Klaue von Nostria zählt sogar Herrscherhäuser aus Larkanis und Craethan zu ihren Kunden. Es ist ein offenes Geheimnis, daß die Klaue von Nostria die Vorherrschaft über den Handel mit Schwarzem Lotus in den südlichen Reichen besitzt. Auf den Handel mit der heimtückischen Droge Kazred hat die Klaue sogar das Monopol.
Die Klaue von Nostria handelt außerdem mit Sklaven und Gewürzen und hat einflussreiche Niederlassungen in vielen großen Hafenstädten.
Ihre Handelsflotten sind an Schwarzen Klauen auf roten Segeln zu erkennen.
Der gegenwärtige Herrscher der Klaue ist die Goldene Klaue, Kurash von Lexmor, Herr über die freie Stadt Nostria.
Bis 994 n.K. war Sarola von Borvis, eine tandiaksche Adelige vom Clan Boddsmark, die Handelsfürstin der Klaue von Nostria in Angraenor. Sarola besaß etliche Lagerhäuser im Hafen von Longmaris, die lange Zeit als Eintrittspforte für Schwarzen Lotus in Angraenor dienten. Sie wurde von ihrem Ehemann Ragnolio wegen ihrer Untreue erschlagen. Es ist nicht bekannt, daß Kurash von Lexmor seitdem einen neuen Händlerfürsten für Angraenor ernannt hätte, doch die Geschäfte der Klaue in den Ländern am Gwandalischen Meer und in Tandiak florieren.
Es geht das Gerücht um, Sarola von Borvis würde als Geist ihre Pflichten fortführen.
Der Siebenfache Zirkel von Gvanifay ist ein Nortuma-Zirkel, der in Ganiordaes aktiv ist und Kontakte zu Piratenkapitänen auf dem Gwandalischen Meer unterhält. Man sagt ihm außerdem nach, Handel mit den Xurakon zu treiben. Der Siebenfache Zirkel verkauft magische Waffen und Gegenstände von den Blutigen Inseln und soll sehr vermögend sein. Seine Mitglieder werden nach einigen Morden an Hafenbeamten in Glazuria und Gvanifay intensiv gesucht.
In Caliphor bekriegen sich seit 998 n.K. zwei Nortuma-Zirkel; die Männer um den Tiefling Trillyx und die Verstoßenen Schwestern, ein Zirkel der ausschließlich aus Frauen besteht. Im Laufe des Krieges wurden bereits mehrere öffentliche Gebäude der Stadt gesprengt oder stark beschädigt und sogar der Palast der Joleskrit ging in Flammen auf. Fast täglich finden sich Leichen in den Gassen Caliphors.
Die Herrscherin hat das Kriegsrecht auf den Straßen ihrer Stadt ausgerufen, doch bisher wurde keiner der Zirkel gefasst.

Der Nortuma-Kult kennt etliche heilige Gegenstände und Relikte seines dämonischen Gottes, die vor allem aus seiner Zeit in den Sklesischen Königreichen stammen.
Diese Gegenstände werden überwiegend von Nortumas Priestern bewahrt und – meist unfreiwillig – untereinander weitergegeben. Nortuma hat meist ein waches Auge auf seinen Besitz und ist dafür bekannt, Sterbliche zu strafen oder mit Flüchen zu belegen, die er nicht für würdig befindet seine Relikte zu tragen.
Im Folgenden sind einige dieser legendären Gegenstände des Nortuma-Kults aufgeführt:
Die Ringe der Knechtschaft: Djurgyl, der Ringmeister, ein mächtiger Magier der zu den Hochzeiten der Sklesischen Königreiche lebte und ein eifriger Anhänger Nortumas war, schmiedete diese dämonischen Ringe. Djurgyl benutzte seine Ringe, um seine Widersacher im Kampf um den Thron der Königreiche aus dem Weg zu schaffen. Ein Ring der Knechtschaft besteht aus dem Fluchkupfer des Staubigen Abgrunds. Um sich den Ring Untertan zu machen, muss man ihn bis zur Glut erhitzen und ihn dann im eigenen Blut wieder abkühlen. Gibt der Besitzer den so unterworfenen Ring einer Person, fühlt diese sich umgehend zu dem Ring hingezogen. Dem Opfer steht ein Willenswurf (SG: 10 + Charakterstufe des Besitzers) zu, um die Obsession abzuschütteln. Der Ring erscheint dem Opfer als der schönste Ring, der nur vorstellbar ist. Gleiches gilt für alle anderen Personen, die in diesem Moment zugegen sind. Nur ein Zauber wie Wahrer Blick kann die wahre Erscheinung des Ringes enthüllen. Das Opfer muss den Ring selbst entgegen nehmen und überstreifen, ansonsten kann die Magie des Ringes keine Wirkung entfalten. Vom Moment des Überstreifens an, ist das Opfer dem Besitzer des Rings ausgeliefert. Der Besitzer kann jederzeit telepathischen Kontakt zu dem Träger des Rings aufnehmen, solange sich dieser auf der selben Existenzebene befindet. Außerdem wirkt während des Kontakts der Zauber Ausspähung auf das Opfer. Die Zauberstufe für diesen Effekt entspricht der Charakterstufe des Besitzers des Rings. Dem Opfer steht ein Willenswurf gegen die Ausspähung zu. Ein gelungener Wurf unterdrückt nur die Ausspähung, nicht aber den telepathischen Kontakt. Der telepathische Kontakt bleibt 2W8 Runden bestehen. Einmal täglich kann der Besitzer auf magische Weise seinen Aufenthaltsort mit dem des Opfers tauschen. Auch hierzu muss sich das Opfer auf der selben Existenzebene befinden. Dem Opfer steht kein Rettungswurf gegen diesen Effekt zu. Außerdem kann der Besitzer dem Opfer jederzeit Trefferpunkte entziehen, um sich zu heilen. Dieser Effekt funktioniert nur, wenn der Besitzer nicht über seine maximale Anzahl von Trefferpunkten verfügt. Der Besitzer kann dem Opfer 2W6 Trefferpunkte pro Runde entziehen. Wenn der Besitzer das Opfer während des Entzugs sehen kann, erhöht sich die Zahl der geraubten Trefferpunkte auf 2W8. Der Besitzer eines Rings der Knechtschaft merkt sofort, wenn das Opfer des Rings stirbt oder die Ebene verlässt.
Die Anzahl von Personen, die man mit Ringen der Knechtschaft an sich binden kann, wird nur durch die Zahl verfügbarer Ringe begrenzt. Es heißt, daß Djurgyl, der Ringmeister, mit Hilfe seiner Ringe der Knechtschaft Dutzende von einflussreichen Personen unter seine Kontrolle gebracht und seine Herrschaft so gefestigt hat.
Stirbt der Besitzer, verflüchtigt sich die Magie des Rings sofort. Nur die Zauber Auftrennung und Wunsch sind in der Lage, die Wirkung eines Rings der Knechtschaft aufzuheben.
Die Krone des Triumphs: Dieses mächtige Artefakt trug Nortuma bei seiner Eroberung der Stadt Viviandis. Die kupfernen Zacken der Krone sind wie verkrüppelte Klauen geformt, die nach dem Himmel greifen. Es ist nur wenig über diesen Gegenstand bekannt, den noch nie ein Sterblicher in den Händen hielt.
Die Krone gewährt dem Träger +5 auf Charisma. Er kann außerdem nach Belieben den Zauber Person Beherrschen, drei Mal täglichen die Zauber Geas und Masseneinflüsterung, sowie einmal täglich den Zauber Aufforderung anwenden. Die Zauberstufe dieser Effekte entspricht der Charakterstufe des Anwenders. Außerdem ist der Träger der Krone immun gegen Illusionen, Schlaf und Schlaf-artige Effekte und alle den Geist beeinflussenden Zauber.
Die Krone schützt den Träger außerdem gegen den Zauber Ausspähung und die Auswirkungen aller Erkenntniszauber.

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