Orks

„Orks! Ein Wort wie ein Peitschenknall, das so manchem Soldaten der Grenzgebiete Angraenors die Furcht in die Glieder treibt! In den Ländern des Westens, im schönen Ornien oder dem einsamen Norden von Ganiordaes, stecken sie die Köpfe zusammen und senken die Stimmen, wenn es um Orks geht; um Frauen und Kinder nicht zu ängstigen.
Dann erzählen sie sich Geschichten über blutige Überfälle im Dunkel der Nacht, über furchtlose Krieger, die die Leiber ihrer erschlagenen Feinde essen und über schreckliche Vergewaltigungen.
Schon die harmlosen Geschichten, die ich über Orks gehört habe, würden ausreichen, um kleinen Kindern über Wochen Alpträume zu bescheren.
Die wilden Orks sind der Gegenpol zu den zivilisierten Völkern unserer Heimat.
Sie kommen mit Feuer und Stahl, zerstören und plündern und bringen Chaos und Leid über jene, die das Pech haben, ihre Aufmerksamkeit zu erregen.
Wie viele tapfere Fürsten und ehrbare Siedler errichteten schon Siedlungen und Städten in den Grenzländern, die später unter den trampelnden Füßen wütender Orks zu Grunde gingen?
Orks sind die Überbleibsel einer kalten, wilden Zeit; eine Geißel der Zivilisation.“

- aus den Aufzeichnungen des legendären Großwildjägers Altrik Ashrog

Orks sind ein wildes, oft barbarisches Volk, das in Stämmen in den wilden Gebirgen und Wüstenregionen Angraenors haust.
Die Orks kamen etwa zur selben Zeit wie die Zwergenvölker aus den Tiefen des Unterreichs an die Oberfläche Angraenors. Vermutlich waren jene Orks deutlich zivilisierter und kultivierter als die Orks der Gegenwart, denn die Ruinen ihrer ersten Festungen in den Türmen des Untergangs zeugen von hoch entwickelter Architektur und Kunstfertigkeit. Ebenso wie die Zwerge waren die Orks Meister der Handwerkskunst und geübte Baumeister. Doch zwischen Orks und Zwergen brodelte eine alte Feindschaft, die möglicherweise schon vor ihrer Ankunft in Angraenor bestand. Die jungen Kulturen dieser Völker auf der Oberfläche begannen Krieg gegen einander zu führen; blutigen Krieg, der beide Seiten prägte.
Die Orks wurden schließlich in den Westen Angraenors getrieben, wo sie das legendäre Alt-Orkische Königreich errichteten, das von 4300 – 3600 v.K. bestand.
Gewaltige Monumente, wie die Ruinen der alten Königsstadt Porkaz Vhaerud, zeugen von einer wahren Hochkultur. Innerer Zwist führte schließlich zum Niedergang des Reiches, doch was die Degeneration dieses einstmals überlegenen Volkes auslöste, ist eines der größten Rätsel der Zeitgeschichte.

Orks ähneln von ihrer Statur den Menschen, auch wenn sie meist deutlich kräftiger und größer sind. Orks neigen zu einem athletischen Körperbau.
Weibliche Orks sind ebenfalls überwiegend kräftig und üppig geformt.
Das Aussehen der Orks von Angraenor ist sehr variantenreich. Die Orkvölker der gemäßigten Zonen haben eine dunkle, schwarzgrüne oder olivfarbene Haut, während die Orks warmer Wüstengebiete oft eine gelblich-grüne oder ockerfarbene Haut aufweisen.
Die meisten Orks – unabhängig vom Geschlecht – verfügen nur über spärlichen Haar- und Bartwuchs. Typisches Orkhaar ist nahezu immer schwarz. Auch weibliche Orks haben nur spärliches Haupthaar. Bärte wachsen Orks erst, wenn sie ein hohes Alter erreichen.
Ihr raubtierhaftes Gebiss identifiziert die Orks als Volk, das noch immer rohes Fleisch zu seinen Hauptmahlzeiten zählt.
Ihre Augen und Ohren sind entwickelter als die der Halborks und ihre Sinne sind deutlich schärfer. Sie sind äußerst robust, was Gifte und Krankheiten angeht und gelten als zähes Volk.
Orks können bis zu 150 Jahre alt werden. Die brutalen Lebensumstände, die Gefahren in der Wildnis und die Bedrohung durch Feinde fordern jedoch häufig ihren Tribut und so werden Orks selten älter als vierzig oder fünfzig.
Das Alter ist für Orks ein bedauernswerter Zustand und die Greise eines Stammes werden meist mit Respekt und Fürsorglichkeit behandelt.
Orks sind in ihrem Verhalten oft laut und grobschlächtig.
Die Sprache der Orks ist hart und guttural. Auf zivilisierte Ohren wirkt sie oft unangenehm und Furcht einflößend. Für Nicht-Orks ist die Sprache nur schwer zu lernen, da manche Laute z.B. einen Menschen an physische Grenzen führen. Es existiert eine Vielzahl unterschiedlicher Dialekte in der Sprache der Orks, die auf Stämme oder Regionen beschränkt sind. Orkisch ist eine der einzigen Sprachen der Nord-Westlichen Hemisphäre, die keine Schrift kennt. Alt-Orkisch, die Sprache der orkischen Siedler, wird heutzutage nur noch von den Tiefenorks und Gelehrten der Oberfläche gesprochen. Alt-Orkisch ähnelt in ihrem Klang dem modernen Orkisch, ist jedoch deutlich komplexer und kennt ein sehr kompliziertes, fremdartiges Alphabet. Nur noch wenige Ork-Stämme sprechen und verstehen diese vergessene Muttersprache.
Orks kleiden sich meist in Leder und Fell und schmücken sich gern mit Beutestücken oder Trophäen. Orks rauben bei ihren Beutezügen auch häufig Rüstungen und Kleider, so daß man sich nicht wundern muss, wenn plötzlich ein Ork mit einer großen Axt in der Robe eines Magiers vor einem steht.

Orks leben überwiegend in Stämmen zusammen, die selten weniger als hundert Angehörige haben und manchmal bis zu tausend Orks umfassen können.
Orks leben in einer offenen Gesellschaft. Strukturen wie Familie oder Ehe ist ihnen unbekannt. In der Hierarchie der Stämme sind Männer und Frauen gleichberechtigt; Letztere gelten für das Fortbestehen des Stammes jedoch als wertvoller.
In der Hierarchie eines Orkstammes geht es meist um Klugheit, Stärke und Mut und nur Orks, die in all’ diesen Disziplinen glänzen, können in die obersten Ränge eines Stammes aufsteigen.
An der Spitze eines Stammes steht immer ein Häuptling oder Stammesführer; manchmal auch ein Schamane. Üblicherweise muss sich ein Häuptling das Recht der Herrschaft in einem Kampf gegen seine Rivalen verdienen und den Respekt des Stammes genießen. Der Häuptling eines Orkstammes muss fortwährend unter Beweis stellen, daß er seines Amtes würdig ist, denn in einer chaotischen Gesellschaft wie der der Orks tauchen immer wieder Konkurrenten auf, die es nach der Macht giert. Traditionelle Erbfolgen und dergleichen sind den Orks unbekannt und ihnen unbegreiflich.
Unter dem Häuptling stehen die Krieger, die meist in Kriegsbanden und Waffenbruderschaften aufgegliedert sind. Danach folgen in der Hierarchie gewöhnliche Männer und Frauen, Kinder, Greise, Behinderte und Kranke.
Es ist ungewöhnlich, daß so durch und durch chaotische Kreaturen wie Orks sich einem so starren Stammesgefüge beugen, doch da es auf Stärke und Überlegenheit beruht, hat es bestand. Das Gefüge kommt allerdings nie wirklich zur Ruhe, da ständige Kämpfe innerhalb der Hierarchie an der Tagesordnung sind.
Der Stamm ist die einzige Sicherheit im Leben eines Orks in einer Welt voller Feinde und Gefahr. Ohne seinen Stamm ist ein einzelner Ork verloren und Verbannung ist eine der grausamsten Strafen, die das Orkvolk kennt.
Kampf ist einer der wichtigsten Aspekte im Leben eines Orks. Mit den Fähigkeiten im Kampf steigt und fällt das Ansehen eines Orks in der Gemeinschaft seiner Artgenossen. Orks scheuen den Kampf selten und greifen schon bei der kleinsten Provokation zu den Waffen. Feigheit ist unter Orks ein schmachvoller Makel und Flucht deshalb höchst selten eine Alternative. Orks sind für eine wilde, ungezügelte Kampfweise bekannt. Verbissen und wütend stellen sie sich ihren Gegnern.
Oft stürzen sie sich wie von Sinnen auf ihre Feinde; scheinbar bar jeder Vernunft. Doch Kriegstruppen von Orks kennen Taktiken und Strategien und gehen im Kampf zwar risikofreudig, aber nicht unklug vor. Orks wählen schlichte Taktiken, die ihrer wilden Natur entsprechen, denn sie haben nichts übrig für Formationen und theoretische Kriegsführung.
Orks sind als verbitterte Gegner gefürchtet. Schlägt man sie in die Flucht, kann man sicher sein, daß sie eines Tages wiederkehren. Orks können Niederlagen nicht dulden und sind bekannt dafür, selbst gegen übermächtige Gegner wieder und wieder anzurennen, bis sie erschlagen werden. Im Kampf bevorzugen Orks Hiebwaffen wie Beile, Streitäxte, Keulen oder Bastardschwerter. Berühmt sind Orks für ihre Bögen und ihre gefürchteten Brandschützen.
Feuer ist eine große Leidenschaft der Orks. Es scheint eine große Faszination auf sie auszuüben, dazu in der Lage zu sein, ein derart zerstörerisches Element bändigen zu können. Orks lieben es, Dinge anzuzünden; bevorzugt geplünderte Siedlungen und die Städte fremder Völker.

Der Umgang der Orks miteinander wirkt auf Außenstehende oft roh und brutal. Handgreiflichkeiten und Schlägereien sind unter Orks nichts Ungewöhnliches. Konflikte werden in der Gesellschaft dieses Volkes schnell mit Gewalt gelöst. Debattieren zählt üblicherweise als Eingeständnis von Schwäche.
Doch unter Orks werden ebenso enge Freundschaften geschlossen, wie bei den anderen Völkern und die Kriegsbanden sind oft auch ein Bund von Freunden und Kameraden. Das Bild einer rücksichtslosen Ellenbogengesellschaft, das viele Völker von den Orks haben, ist überwiegend falsch. Orks sind durchaus herzlich zu einander. Sie ziehen ihre Kinder mit viel Liebe, aber auch großer Strenge auf.
Zu friedlichen Zeiten sind Orks ein durchaus fröhliches Volk, das sich die Zeit mit Ringkämpfen, Bogenschießen, Kraftproben und anderen Wettbewerben vertreibt. Orks haben einen sehr einfachen, oft brutalen Humor.
Orks sind außerdem ein sehr geselliges Volk, das sich die Zeit gern mit dem Erzählen von Heldengeschichten und Prahlereien über die eigenen Taten vertreibt.

Der Nachwuchs ist einer der wichtigsten Aspekte eines Orkstammes. Eine Orkfrau versucht in den Jahren ihrer Fruchtbarkeit (eine Spanne von etwa fünfzehn Jahren), möglichst viele Kinder zu gebären, um so ihr Ansehen im Stamm und ihren Status zu erhöhen. Weibliche Orks sind stets bestrebt, den stärksten und zähesten Mann, den sie finden kann, zum Vater ihrer Kinder zu machen. Es ist nicht selten, daß besonders starke und dominante Orkmänner mit zahlreichen Frauen verkehren, während schmächtige oder missgebildete Orks verschmäht werden. In einigen Orkstämmen kommt es bei diesen elitären Paarungsriten auch zu inzestuösen Verbindungen.
Da Orkfrauen oft ihre Liebhaber wechseln, wissen viele junge Orks zwar, wer ihre Mutter ist, aber nur selten kennen sie ihren Vater (es sei denn, eine besondere Ähnlichkeit verrät diesen). Viele Orks unterhalten sehr starke Familienbande. Männliche Orks erfreuen sich oft an wohlgeratenen Söhnen, die ihnen Ehre machen und geben all’ ihr Wissen an sie weiter.
Üblicherweise ist das Aufziehen des Nachwuchses aber die Aufgabe der Frauen des Stammes. In der Zeit, in der Orkfrauen Kinder zur Welt bringen und aufziehen, stehen sie unter besonderem Schutz des Stammes. Erst nach dem Abklingen ihrer Fruchtbarkeit dürfen sie sich anderen Aufgaben zuwenden und wieder in den Krieg ziehen.
Obwohl sie sie für schwach und minderwertig halten, finden männliche Orks die Frauen der Menschenvölker oft attraktiv. Bei den gefürchteten Raubzügen kommt es deswegen immer wieder zu schlimmen Vergewaltigungen. Gerade Orks, die auf Grund von Makeln von den Frauen des Stammes verschmäht werden, toben sich dann aus. In Regionen, die an Ork-Territorien angrenzen, trifft man deshalb häufiger auf Halborks. Kinder aus solchen Begegnungen werden von Orks so gut wie nie anerkannt.
Orks sehen die Welt als ein Ort, an dem das Recht des Stärkeren gilt. Nur die Starken und Zähen überleben. Sie sehen es als ihr Recht, andere Völker zu überfallen und auszurauben, wenn sie stark genug sind, das zu tun.
Ein Ork muss sich innerhalb der Hierarchie seines Stammes schließlich auch Tag für Tag behaupten.
Orks leben schon seit Jahrtausenden in einer Welt, umgeben von Feinden, in der sich die Zivilisation weiter und weiter ausbreitet und ihre Lebensräume verdrängt.
Orks wissen, daß nur unerbittliche Stärke und Wildheit ihr Überleben sichern kann und dies ist der Grund dafür, daß Orks fast immer aggressiv auftreten, wenn sie Angehörigen anderer Völker begegnen.
Orks sind äußerst aufbrausend, leicht reizbar und neigen zu unkontrollierten Wutausbrüchen. Schon der Anblick von Fremden im eigenen Territorium kann Orks in einen solchen Zorn versetzen, daß sie umgehend angreifen.
Vor allem Menschen, Gnome und andere zivilisierte (und in ihren Augen verweichlichte) Völker empfinden sie als ideale Opfer. Eine lange Feindschaft besteht außerdem zwischen den Orks und den Zwergenvölkern Angraenors. Begegnungen zwischen diesen Rassen führen fast immer zu blutigen Auseinandersetzungen.
Doch Orks sind zivilisiert genug, um auch friedliche Kontakte zu anderen Völkern zu unterhalten. In den Emnischen Feldern treiben die ansässigen Orks regelmäßig Handel mit Hobgoblins und Skrigg und in den Schänderspitzen handeln die Orks sogar mit Karawanen, die entlang der Rotdrachenroute aus Ernambor kommen.
Im Kontakt zu Menschen und anderen Völkern treten Orks oft einschüchternd und grob auf; meist in der Hoffnung, sich dadurch einen Vorteil zu erschaffen.
Orks sind nicht sonderlich gesprächig und verständigen sich meist mit einfachen kurzen Sätzen. Orkstämme, die häufiger mit Fremden zu tun haben und regelmäßig handeln, legen dieses ungehobelte Verhalten häufig ab und geben sich freundlicher.
Doch selbst dann wird ein Ork niemals entspannt und gelöst auftreten, denn das liegt nicht in ihrer Natur. Orks versuchen immer – selbst unter Artgenossen – ihre physische und mentale Überlegenheit zu demonstrieren und böse Blicke, Zähne fletschen und andere Einschüchterungsgesten sind unter Orks ganz normal; für Fremde jedoch oft erschreckend.
Auch unter Orkstämmen wird gehandelt und gelegentlich verbünden sich Stämme auch, um eine große Stadt anzugreifen oder ein anderes ambitioniertes Ziel zu erreichen, doch solche Bündnisse sind nie von langer Dauer. Ein Zug aus mehreren verbündeten Ork-Stämmen wird als Horde bezeichnet.
Orks haben auf Grund ihrer elitären Weltsicht auch einen Hang dazu, schwächere Völker zu unterdrücken und zu versklaven. Vor allem im Westen und in den Orkländern trifft man häufiger auf Orkstämme, die ganze Stämme von Goblins oder Kobolden unterworfen haben oder Menschen, Oger oder auch Riesen als Sklaven mit sich führen.

Die meisten Orkstämme leben in der Einsamkeit hügeliger und bergiger Regionen.
In Angraenor findet man die meisten Orkstämme in den Sternhöhen und den Emnischen Felder, sowie westlich des Goldenen Stroms. Von den Weidenländern nördlicher der Schänderspitzen über Ornien bis zur nördlichsten Grenze von Ganiordaes erstreckt sich dieses Territorium. Südlich von Ganiordaes beginnen die Geröllwüsten und Felshügel der gewaltigen Orkländer, die sich hunderte von Kilometern gen Westen und Süden erstrecken und möglicherweise die größte von Orks dominierte Region der Nord-Westlichen Hemisphäre darstellt.
Es leben kaum Orks in den zivilisierten Reichen, denn die Weltsicht und Moralvorstellungen der meisten Orkstämme lassen sich nur schlecht mit den Normen der zivilisierten Gesellschaft vereinbaren. In manchen Reichen wie Vandelari, Dhraal und Gwendell werden gar keine Orks geduldet. In Reichen wie Nord-Bornesh und Ganiordaes duldet man sie, solange sie friedlich bleiben.
Die wenigen Orks, die man abseits von Kriegen und Raubüberfällen in den Reichen Angraenors trifft, sind meist Händler, Abenteurer oder Sklavenjäger.
Diejenigen, die sich in zivilisierten Ländern niederlassen, sind oft Verstoßene und sehen sich in der Gesellschaft anderer Rassen meist Misstrauen und Vorurteilen ausgesetzt.
Viele Orkstämme ziehen als Nomaden und folgen den Zugvögeln, während es in nahrungsreichen Gebieten auch sesshafte Orkstämme gibt. Diese sesshaften Orks hausen häufig in Höhlensystemen oder primitiven Dörfern. Nomadische Orks sind meist mit geräumigen Zelten aus Tierhäuten unterwegs. Viele Orkstämme betreiben Viehzucht und besitzen ganze Herden von Rindern, Pferden oder Bustak-Antilopen. selbst sesshafte Orks bleiben selten über Jahre irgendwo, denn sie betreiben nur selten Landwirtschaft sondern beuten die Ressourcen von Regionen aus, um dann weiter zu ziehen. Dies bedeutet jedoch nicht, daß sie Raubbau an Flora und Fauna betreiben. Orkstämme – so wild sie auch sein mögen – leben fast immer in Einklang mit der Natur. Auch wenn Jagen eine geliebte Beschäftigung vieler Orks ist, jagen sie nur so viel Wild, wie sie benötigen und schlagen nur so viel Holz, wie sie brauchen. Orks ist bewusst, daß sie sich selbst schaden, wenn sie die Gaben der Natur verschwenden. Selbst bei ihren gefürchteten Überfällen auf Siedlungen in den Grenzländern gehen Orks klug vor. Sie bemühen sich, möglichst wenige ihrer Opfer zu erschlagen und den Überlebenden genug zu lassen, damit diese weiter existieren und im folgenden Jahr erneut überfallen werden können.
Alles was Orks nicht im Rahmen ihrer Überfälle erbeuten können, stellen sie selbst her. Durch ihr rohes, wildes Gebaren wird orkisches Handwerk oft unterschätzt. Viele Völker trauen so barbarischen Kreaturen schlicht nicht zu, etwas Hochwertiges anfertigen zu können. Orkische Waffen, Kleider und Gebrauchsgegenstände sind jedoch durchweg von hoher Qualität. Manche Dinge, wie beispielsweise orkische Bögen, sind selbst in weit entfernten Reichen begehrt. Dinge aus orkischer Herstellung sind allerdings niemals schön oder ästhetisch und haben einzig einen funktionellen Zweck, weshalb sich ihre wahre Qualität auf erstem Blick häufig verbirgt.

Orks sind kein sonderlich frommes Volk, beten aber dennoch eifrig zu ihren Göttern. In den Augen der Orks sind Götter schlicht die Stärkeren, mit denen man sich gut stellen sollte. Die spirituellen Führer der Orkstämme sind häufiger Schamanen als Priester. Diese Schamanen sind meist Adepten; seltener Druiden, Kleriker oder Hexer oder eine Kombination aus diesen Klassen. Schamanen sind die spirituellen Berater des Häuptlings und die Heiler und Fürsorger des Stammes.
Viele Schamanen lesen aus den Zeichen der Natur und den Innereien erlegter Tiere die Zukunft des Stammes und die Ratschläge der Götter. Oft haben Schamanen eines Stammes größeren Einfluss auf zukünftige Handlungen als der Häuptling.
Orks verrichten ihre religiösen Riten oft mit großem Eifer, aber meist aus einem Pflichtgefühl heraus und nicht aus Überzeugung von einer spirituellen Lehre. Nortuma, Hoztrek und Sistinas sind Gottheiten, die häufig von Orks verehrt werden. Drosh ist einer der höchsten Götter der Orks. Der Gott des Kampfes und der Ehre wird von vielen Orks als Schöpfer ihres Volkes verehrt, obwohl es auch Geschichten gibt, die anderes behaupten. Die Anhänger des Churuk beispielsweise glauben, daß Orks die Kinder aus einer Verbindung Churuks (Gott der Wildheit und der Zügellosigkeit) mit der Göttin Carrnis geboren wurden. Doch solche Widersprüche sind unter Orks nichts Ungewöhnliches. Orks haben eine gewaltige Mythenwelt voller Götter und Helden, um die sich unzählige Legenden ranken. Helden wie Ornosh, der Brandschütze, Umblak, der Pfähler und Urm Donnerfuß spielen eine große Rolle in der Kultur der Orks und werden verehrt wie Götter.
Jeder Stamm verehrt seine Götter und Helden auf eigene Weise und Tauf- und Begräbnisrituale, Fruchtbarkeitsriten und Ähnliches unterscheiden sich von Stamm zu Stamm. Viele Orks glauben, daß ihre Seelen nach dem Tod zu mythischen Heldenstätten im Jenseits geführt werden, wo man seine erschlagenen Feinde wieder trifft und an den Seiten der Götter feiert. Viele Stämme begraben ihre Toten auf Grund dieses Glaubens mit all’ ihrem Besitz und – im Falle von Häuptlingen, Würdenträgern oder Helden des Stamms – mit zahlreichen Grabbeigaben.
Andere Stämme verbrennen ihre Toten oder essen sie auf, weil sie glauben, daß die Verstorbenen dann innerhalb des Stammes weiter existieren. Unter solchen Ork-Stämmen ist Kannibalismus nicht selten.
Mit Magie stehen die meisten Orks auf Kriegsfuß. Göttliche Magie kennen die meisten Stämme, fürchten sie jedoch trotzdem. Arkane Magie ist bei Orks weitestgehend unbekannt. Es gibt wenige Ork-Hexer, aber Magier sind unter Orks gänzlich unbekannt. Orks fürchten Magie und der Einsatz solcher Kräfte kann für Reisende in Bedrängnis oft der einzige Weg sein, einem plündernden Orkstamm zu entkommen. Zwar benutzen Orks magische Waffen, Rüstungen und Gegenstände, wenn sie solcher Dinge habhaft werden können, doch sie begreifen im Grunde nicht, was Magie ist und halten diese Kunst für Teufelswerk.
Orks sind nahezu immer von chaotischer Gesinnung. Die meisten Orks sind chaotisch-neutral oder chaotisch-böse.

Volksmerkmale der Orks
▪ +2 Stärke, +2 Konstitution, -2 Charisma.
▪ Mittelgroß: Orks erhalten keine Boni oder Mali auf Grund ihrer Größe.
▪ Grundbewegungsrate: 9m.
▪ Dunkelsicht: Orks können im Dunkeln bis zu 18m weit sehen.
▪ Volksbonus von +2 auf Entdecken, Lauschen und Überleben.
▪ Volksbonus von +2 auf Rettungswürfe gegen natürliche Gifte.
▪ Anfangssprachen: Orkisch, Handelssprache.
▪ Zusätzliche Sprachen: Alt-Orkisch, Enhaeri.
▪ Bevorzugte Klassen: Kämpfer, Barbar.

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